Die multizentrische Herangehensweise von DJ Koze macht ihn zum Ausnahmekünstler. Nach eigener Aussage gleicht sein fünftes Album – „Music Can Hear Us“ – einem 65-minütigen Trip in den Weltraum und zurück.

Er beginnt mit „The Universe In A Nutshell“. Darunter kann man auch sein künstlerisches Universum verstehen, das hier mit einem Appetizer von knapp acht Minuten Länge die Quadranten seiner elektronischen Kunst absteckt.

Sie reichte bei Stefan Kozalla, wie DJ Koze mit bürgerlichem Namen heißt, schon immer auch hinter die Clubtüren, raus ins Freie. Als Teil der Hamburger Hip-Hop-Gruppe Fischmob war DJ Koze schon in den 90ern bewusst, dass der Song immer vor der Funktion kommt und nicht jeder Beatdrop der Klimax letzter Schluss sein kann.

Auf „Music Can Hear Us”, dem dritten Album auf seinem eigenen Label Pampa Records, treibt er dieses Prinzip auf die Spitze. Die luftige Electronica sprüht geradezu vor Songwriter-Geschick, das jederzeit gewichtiger scheint als die technische Turntable-Finesse, ohne, dass diese zu kurz käme.

Dazu passend hat DJ Koze wieder eine beeindruckende Gästeliste versammelt, die seiner elektronischen Klangkunst den zusätzlichen Facettenreichtum verschiedenster Stimmungen verleiht.

Da wäre zum einen Markus Acher von The Notwist, der in „What About Us“ Zeilen aus „Consequence“ singt. Da wären Arnim Teuteborg-Weiss von den Beatsteaks, der zusammen mit The Düsseldorf Düsterboys „Wie schön du bist“ verziert. In „Pure Love“ schickt die Autotune-Stimme von Damon Albarn Globalbeat in den Kosmos – ganz im Sinne von DJ Kozes eigener Definition des Albums.

Zu den absoluten Highlight zählen jedoch die Gastauftritte der großartigen Sophia Kennedy, die nach Ihrem Feature auf „Knock Knock“ von 2018, erneut Teil der umfangreichen Gästeliste ist, und die auf Deutsch singend auch neue Facetten von sich offenbart. Gerade „Die Gondel“ erweist sich als geschmackvolle Tanznummer.

Ein Track, die auf angenehmen Weise an Roisin Murphy erinnert – eine weitere einstige Kooperationspartnerin von DJ Koze. Zuletzt hatte er ihr Album „Hit Parade“ von 2023 als Produzent veredelt. Es ist ein kleiner Wermutstropfen, dass sie in diesem elektronischen Leckerbissen von Album nicht auch erneut einen Gastauftritt hat. Schließlich sind die beiden Geschwister im künstlerischen Geiste.

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DJ Koze – knock knock

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