Sechs Jahre nach ihrem Debütalbum „SASAMI“ klingt SASAMI so groß, so forsch, aber auch so verletzlich wie noch nie. „Blood On The Silver Screen“ ist ein intensives Stück Musik, das den Pop der Stunde auf den Kopf trifft.

Die Evolution der SASAMI lässt sich wunderschön an den Albumcovern ableiten: Zum Debüt gab es eine Distanz-Aufnahme, der Nachfolger „Squeeze“ eine bizarre Schlangen-Gestalt – „Blood On The Silver Screen“ nun die Musikerin selbst in einer schlichten Schwarz-Weiß-Aufnahme.

Es ist eine Reise zum Selbst, aber auch ein Ablegen von übermenschlicher Dramatik und der Rebellion, die den bisherigen Alben der Musikerin aus Los Angeles anhaftete.

„Blood On The Silver Screen“ ist nun eine Platte, die Zeilen wie „Love And Pain, They Are Intertwined“ mit bedeutungsschwangerer Ernsthaftigkeit und akzentuierter Untermalung auflädt. Diese Reise ist eine Reise der Introspektive, einmal quer durchs Tal aus Liebe und Hass, aus Selbstzweifeln und Hingabe. Musikalisch auf bestem Pop-Niveau abgebildet.

Fans von Griff, Fletcher und Lana Del Rey, die gleichzeitig eine gewisse Liebe für Indie-Bands wie PVRIS in sich tragen, werden bei diesem Album jede Repeat-Taste ausleiern.

Egal, ob SASAMI gen entspannter Folk-meets-Sugababes-Sanftmut schwebt („Just Be Friends“), sehnsüchtige Club-Beats herzaubert („Possessed“) oder authentischen Grunge auftischt („Honeycrash„) – das ist immer mindestens hittig und stets großartig inszeniert.

Von irgendwo kommt das sicher nicht: Sasami arbeitete für diese Platte mit Produzent*innen wie Jenn Decilveo (Bat For Lashes, Phantogram, White Reaper) und Rostam (Vampire Weekend) zusammen – ein Background, der für diesen emanzipatorischen Sound sicher nicht hinderlich war.

Sasami klingt hier also so sehr wie im Jetzt wie noch nie zuvor. Als USP und Markenzeichen fällt bei der US-Amerikanerin immer wieder der hohe Riff-Anteil im Pop-Sound auf:

In „Love Makes You Do Crazy Things“ erinnern die Akkorde gar an KISS (im besten Sinne), „Nothing But A Sad Face On“ verbindet dieses Rauschen mit schönen Streichern. Ein absolutes Highlight im Spannungsfeld aus Indie-Rock und Indie-Pop.

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