Die sechs jungen Musiker aus Österreich, Color The Night, setzen mit ihrem Debütalbum „Queer Rage“ ein klares und mutiges Zeichen für die LGBTQIA+ Community unter dem Motto: unerschrocken und kompromisslos queer.

Die Band, die seit 2018 mit einer Reihe Singles – einige davon mit über einer Million Streams – den digitalen Raum erobert hat, präsentiert ein 40-minütiges Werk, das queere Identität durch eine Mischung aus Indie-Pop und alternativen Klängen zelebriert.

Jeder der 15 Songs auf „Queer Rage“ erzählt Geschichten von Identität, Akzeptanz und Liebe. Die Texte behandeln die Herausforderungen und Erlebnisse der LGBTQIA+ Community, wobei sie sowohl persönliche Erfahrungen als auch universelle Themen wie Gleichberechtigung und Widerstand ansprechen.

In klanglicher Vielfalt bewegt sich „Queer Rage“ durch eine beeindruckende Bandbreite an Genre-Einflüssen von Funk bis Dance-Pop.

„Good Luck“ zum Beispiel glänzt mit springenden Gitarren-Licks in unverblümter Indie-Manier, während „Bubbles“ mit verführerischem Falsett-Gesang an Arctic Monkeys’ Alex Turner erinnert, unterlegt von einem mystischen Klangteppich, in dem der Bass eine tragende Rolle übernimmt.

Besonders bemerkenswert ist der Song „You And I“, der Anleihen an den Hyperpop-Ästhetiken eines Dorian Electra nimmt und die stilistische Vielseitigkeit der Band unterstreicht.

Wenn dann in „Alone“ funky Dance-Pop-Elemente den Raum füllen, entsteht ein interessanter Kontrapunkt zur textlichen Isolation; der Album-Closer „After Midnight“ hingegen führt mit verzerrten Vocals und dunklen, mysteriösen Melodien in einen tranceartigen Zustand, der das Werk in einer ambivalenten Schwebe belässt.

In ihrer direkten lyrischen Adressierung bleibt das Album zuweilen an der Oberfläche. Pausen und ruhigere Passagen brechen mitunter die energetische Progression der Songs, wo ein klangliches Crescendo die emotionale Wucht hätte steigern können.

Dennoch überzeugt „Queer Rage“ in seiner Gesamtheit als ein furchtloses Debüt, das mit kraftvollen Melodien und ehrlichen Texten zu mehr Offenheit, Toleranz und Empathie auffordert.

Die Band aus Linz hat einen bemerkenswerten ersten Meilenstein gesetzt – eine bunte, gleichzeitig dunkle, tanzbare und hoffnungsvolle Sammlung von Songs, die Queerness in all ihren Facetten zelebriert – Queer Rage, Queer Joy, Queer Lust, Queer Love – und das Potential der Band eindrucksvoll unter Beweis stellt.

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