Wenn Bartees Strange an seine Kindheit und Jugend zurückdenkt, dann ist da auch ein Gefühl von Angst präsent. Um ihm Lektionen fürs Leben zu erteilen, erzählte ihm seine Familie schon als kleines Kind Gruselgeschichten.

Um stark und gewappnet zu sein, fing Bartees schon früh damit an, Horrorfilme zu schauen. Auf seinem neuen Album „Horror“ geht es um die Verarbeitung dieser Ängste – und um eine musikalische Hilfestellung für Menschen, denen es ähnlich geht.

„Too Much“ macht den Anfang, ein Song, der sich im Stil einer eher ruhigeren Kravitz-Glanztat problemlos in den Gehörgängen festsetzt.

Bereits mit dem quirligen „Hit It Quit It“ stellt der Neueinsteiger vor den Boxen fest, dass eine gezielte Kategorisierung des großen Ganzen gar nicht so einfach ist. Da paaren sich plötzlich die Vibes von Stevie Wonder und die der Queens Of The Stone Age.

„Sober“ kommt mit einem ähnlich rockigen Refrain um die Ecke. Erst mit dem melancholischen „Baltimore“ gönnt der Hauptverantwortliche dem Hörer eine kurze Verschnaufpause.

Bartees Strange lässt sich mit seiner Musik nicht in eine Schublade packen. Handgemachter, melodischer Chartspop („Lie 95“) funktioniert genauso gut wie angezerrter, von crunchigen Gitarren getriebener Indie-Pop („Wants Need“) und elektronisch pumpende Sounds aus der Maschine („Lovers“).

Irgendwie scheint alles möglich. Und genau das macht „Horror“ so spannend und interessant. Man weiß als Hörer*in nie, was einen als Nächstes erwartet.

Gegen Ende beweist Bartess Strange auch noch einmal, mit welch einprägsamem Organ er gesegnet ist („17“, „Loop Defenders“). Großartig.

Und als würden alle Ängste irgendwann verschwunden sein, lädt der Hauptverantwortliche zum Finale zur großen R&B-trifft-Gospel-trifft-Pop-trifft-Rock-Party ein („Backseat Banton“). In diesem Sinne: Tassen hoch und ab dafür!

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