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Andreas Dorau – 45 Lux – Neues Video

Andreas Dorau hat vorgestern seine neue Single „45 Lux“ mit dazugehörigem Musikvideo veröffentlicht. Der Song stammt von seinem neuen Album „Wien“, das am 14. Februar 2025 bei Tapete Records erscheint.

In Zeiten, in denen Popmusik oft oberflächlich daherkommt, wagt Andreas Dorau einen ungewöhnlichen Coup: Eine musikalische Liebeserklärung an eine Stadt, die weit mehr als ein simples Reiseziel verkörpert. Seine neue Single „45 Lux“ markiert den Auftakt eines ambitionierten Stadtporträts, das Wien fernab touristischer Klischees erkundet.

„45 Lux“ – der Titel verweist auf die nächtlichen Straßenlaternen der österreichischen Hauptstadt – ist eine akustische Wanderung durch urbane Zwischenräume, komponiert von einem Künstler, der die Stadt mit den Augen eines neugierigen Flaneurs betrachtet.

Andreas Dorau transformiert gewöhnliche Stadtlichter in ein poetisches Statement: Jede Lampe erzählt eine Geschichte, jeder Lichtschein wird zum Pinselstrich einer größeren Geschichte.

Das kommende Album „Wien“ wird zu einer klanglichen Ethnografie, die weit mehr als eine geografische Beschreibung ist. Dorau durchstreift die Stadt assoziativ, begegnet mal Lipizzanern, mal nächtlichen Hotelbewohnern, mal Menschen am Riesenrad, stets mit diesem unverwechselbar schrägen Dorau’schen Blick.

Auf seinem letzten Album „Im Gebüsch“ vom letzten Jahr lässt er laut MusikBlog-Review „mit Synthpop (…) Herzen im Diskotakt höher schlagen“. Musikalisch bewegt sich die neue Platte eher zwischen zärtlichem Pop und experimentellem Minimalismus.

Mit Künstler*innen wie Stefanie Schrank erweitert Dorau sein klangliches Universum und destilliert aus Wien eine fast schon abstrakte akustische Landschaft.

„45 Lux“ funktioniert als perfekter Aperitif für dieses ungewöhnliche Album. Der Song versprüht eine melancholische Leichtigkeit, die typisch ist für Doraus Kunst: ernst und gleichzeitig augenzwinkernd, intellektuell und voller Spielfreude.

Das Musikvideo zum Song von Anne Schulte entfaltet eine cinematografische Essenz der nächtlichen Stadt. Drohnenaufnahmen gleiten durch Wiens verregnete Straßenlandschaft – ein urbanes Aquarell. Mittendrin: Andreas Dorau, eine fast existenzielle Figur, die rauchend in die nächtliche Melancholie eingetaucht ist.

Schultes Kameraarbeit wechselt zwischen dokumentarischer Präzision und subjektiver Wahrnehmung. Die wackelige Handkamera vermittelt eine physische Unmittelbarkeit: Jeder verschwommene Bildausschnitt wird zum Ausdruck innerer Bewegtheit.

Das Video gipfelt in einer überraschenden Tanzeinlage, die alle Erwartungen unterläuft. In dieser spontanen Bewegung verdichtet sich eine Feier der Unvorhersehbarkeit – ein tänzerisches Bekenntnis zur Poesie des Moments.

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