Eigentlich war der Anlass, der die vielen Menschen am gestrigen Samstag in Richtung Haus Auensee trieb, so trostlos wie das Wetter an diesem 7. Dezember. Denn nachdem Kiffen legal und die „Illegalize-It“-Forderung obsolet geworden und der „Tijuana Flow“ auf jeder Parkbank zuhause ist sowie sich die Erdlinge resistent gegenüber extraterrestrischen Ratschlägen zur Befriedung ihres Planeten zeigen, ist für Marsimoto die Zeit gekommen, sich nach 20 Jahren und 200 Songs von seiner Wahlheimat Erde zu verabschieden.

Aus diesem Anlass feierte er mit seinen Fans, die generationsübergreifend zur Party in die Location am Stadtrand gekommen sind, „Die letzte Tour“, die an einigen Stellen – anlassbedingt – emotional ausfiel.

3.500 erschienene Marsianer bedeutet ausverkauft – wer die Halle zu spät betrat und mit einem Platz am Rand vorlieb nehmen musste, merkte schnell, was das in der Halle für das Sicht- und Hörerlebnis bedeutet.

Grün ist selbstverständlich die Farbe der Stunde, als auf Marsi kurz nach 21:00 Uhr nebst der 4-köpfigen Marsimoto-Crew um Kid Simius die Bühne betrat. „Green Leipzig“ seine ersten Worte und schon wurde „Grüner Samt“ ausgerollt, dominierten wuchtige Beats, fette Bässe und dichte Nebelschwaden den Einstieg in den Abend.

Natürlich musste sein Raumschiff vor dem Abflug noch betankt werden, darum bewarb die Show umfassend das aktuelle Album, von „WASHINGTON P.C.“ über „KI (KEINE INTELLIGENZ) bis „MY BIG FAT GREEN EDDING“ sorgten die neuen Tracks früh für kollektives Kopfnicken im Saal.

Das bestens kuratierte Programm war mit Highlights aus den Vorgänger-Platten gespickt, marschierte Marsi durch ein „Grünes Haus“, sorgte im nun rot ausgeleuchteten Haus Auensee mit dem Ausrufen der „Anarchie“ für temporäre Ekstase.

Wo für „RAUCHENDER NILS“ die Feuerzeuge ausgepackt wurden, warb „Eine Kleine Bühne“ nachdrücklich für lokale Acts, fühlte sich latente „Angst“ vereint wie „Wellness“ an, ließ ein guter „Absinth“ – ebenso wie „Green Granada“ mit Co-MC Kid Simius – die Veranstaltung eskalieren.

Es klang, als hätte neben den Besucher*innen auch der Protagonist mehr als nur eine Träne im Knopfloch, als der „GREENSTAR“ zwischen den Galaxien verschwand. Gut, dass sein Alter Ego Marteria noch bei uns bleibt.

„Solang Die Vögel Zwitschern Gibt`s Musik“ – dafür wird auch dessen rappender Sohn als Luzey sorgen, der sich als Support für größere Aufgaben empfahl.

Schreibe einen Kommentar

Das könnte dir auch gefallen

News

Mdou Moctar – Funeral For Justice (Injustice Version) – Neue Single

Video

Deafheaven – Magnolia – Neues Video

GewinnspielBis 30. Januar

FLØRE – Tickets zu gewinnen

Login

Erlaube Benachrichtigungen OK Nein, danke