Es ist kalt draußen – der Frühwinter scheint bereits Einzug gehalten zu haben. Die Heizungen laufen an, die Wärmedecken wurden aus dem Keller geholt, und der Wasserkocher wird alle paar Minuten eingeschaltet. Doch zum Glück gibt es ein Geheimrezept, das euch helfen kann, den grauen Alltag zu vergessen: zeck.
Falls ihr zeck noch nicht kennt, wird sich das jetzt ändern. Der Singer/Songwriter begeistert mit seiner warmen Stimme und kreiert Musik für Tagträumer. Klingt gut? Ist es auch! Auf seinem Debütalbum “Daydream Therapy” entführt uns zeck in eine Wohlfühl-Atmosphäre, die man einfach genießen muss.
Bereits der Opener “intro (DAYDREAM) (HD)” überzeugt: Ein Spoken-Word-Track, in dem zeck, bürgerlich Hubertus Seck, entspannt plaudert, als würde er mit einem guten Freund reden. Er nimmt uns mit auf eine Reise, die durch alle Höhen und Tiefen des Lebens führt.
Und dann geht es los (mit einer grandiosen Überleitung): “I Feel Love” und “Maybe” sind Indie-Perlen, die zum Dahinschmelzen einladen. Die Produktion ist klar und nicht überladen, aber dennoch warm genug, um sich darin einzukuscheln.
Zecks Stimme schwebt über fein arrangierten Gitarrenriffs und subtilen Synthesizer-Klängen. Hier zeigt er ein feines Gespür für eingängige Melodien und Harmonien, die direkt ins Herz gehen.
Der Titeltrack “Daydream Therapy” ist der perfekte Soundtrack für den Abschied von der warmen Jahreszeit. Man kann sich vorstellen, mit einem frisch aufgebrühten Kaffee oder Tee im Park zu sitzen, während die Blätter in allen Farben leuchten. Die leicht verzerrten Gitarren erinnern an die besten Momente des Indie-Rocks der 90er Jahre, während der treibende Beat einen auf eine Reise durch die eigene Gefühlswelt mitnimmt. Danke, zeck!
Doch Vorsicht: So schwungvoll und melodisch die erste Hälfte des Albums ist, so ruhig und nachdenklich wird die zweite. Zeck bietet uns nicht nur Wohlklang, sondern geht mit Songs wie “Holding On” und “Like Rain” in die Tiefe – mit berührender Offenheit thematisiert er komplizierte Beziehungen.
“Holding On” beginnt mit sanften, melancholischen Gitarrenklängen, die sich allmählich steigern und in einem kraftvollen, befreienden Refrain gipfeln, der für Gänsehaut sorgt.
Was zeck auf “Daydream Therapy” liefert, ist mehr als nur Musik – es ist eine akustische Therapie. Jeder Song fühlt sich an wie ein Kapitel aus einem vertrauten Tagebuch: der Schwarm, der einen nachts wachhält, die schmerzhafte Trennung oder die Angst vor dem Erwachsenwerden. All das verpackt zeck in berührende Lyrics.
Musikalisch bewegt sich Zeck gekonnt zwischen verschiedenen Genres. Er greift Elemente aus dem Folk mit zarten Gitarren auf, wagt Ausflüge in den Dream-Pop mit schwebenden Synthesizer-Flächen und bietet sogar Momente, die an Lo-Fi-Sound erinnern. Egal, welchen Stil er wählt, der Münchner bleibt immer authentisch.
“Daydream Therapy” ist wie eine musikalische Umarmung für alle, die sich manchmal in dieser verrückten Welt verloren fühlen. Es ist der perfekte Wohlfühl-Herbst-Soundtrack für Herbstspaziergänge, zum Nachdenken über das Leben oder einfach zum Abschalten nach einem stressigen Tag.