Dass die Pixies noch immer für sich von der Masse abhebende Musik gut sind, konnte zuletzt auf „Doggerel“ nachgehört werden, mit dem die Platte den durchwachsenen Auftritt des Vorgängers „Beneath The Eyrie“ gerade rückte.

Auch deshalb muss auf „The Night The Zombies Came“ kein reanimierter Uralt-Sound befürchtet werden, steht der Titel für ein Albumkonzept, das einer (horror-)filmischen Dramaturgie folgt und sich Inhalte der enthaltenden Nummern aufeinander beziehen.

Für die die „Chicken“-Single fühlte sich Frank Black jedenfalls in ein geköpftes Huhn hineinversetzt, folgt der Rest der Aufnahmen einem Scary-Movie-Gruselfaktor, die Lyrics einem speziellen Humor, mit dem früher Affen in den Himmel geschickt wurden.

Über das eigene Label veröffentlicht und von Tom Dalgety, intimer Kenner des Pixies-Universums, satt produziert und manchmal mit seltsamen Effekten versehen, treffen in 13 Kapiteln bewährte Töne auf frische Ideen.

Die Pixies liefern soliden Indie-Sound, voller griffiger Riffs, dem Drive von Neu-Bassistin Emma Richardson (die im Frühjahr kurzfristig Paz Lenchantin ersetzte) und trockenen Drums; setzt der Bandleader ab und zu einem Akkord an, mit dem man sein Instrument vormals in einem ganzen Gitarrenorchester hätte orten können.

„Primrose“ startet, hier wie anderswo von Backingvocals der Frau bereichert, die schon bei Band Of Skulls in die Saiten griff. Countryesk zieht „You`re So Impatient“ das Tempo an, um es mit der ohrwurm-verdächtigen Hookline von „Jane (The Night The Zombies Came)“ wieder auszubremsen.

Im dynamischen Wechsel geben sich feinsinniger Pop („Kings Of The Prairie“) und ruppige Beiträge („Ernest Evans“) die Klinke in die Hand, öffnet „Oyster Beds“ dem Punk Tür und Tor, setzt „Hypnotised“ auf die große Melodie und „Johnny Good Man“ auf einen coolen Americana-Touch.

„I Hear You Mary“ schleicht um dunkle Ecken, tanzt „Mercy Me“ einen Saloon-Klammerblues, fasst am Schluss „The Vegas Suite“ alle musikalischen Eindrücke von „The Night The Zombies Came“ noch einmal zusammen.

Die Zeit, „Als Musik Noch Richtig Groß War“ – um es mit Olli Schulz zu sagen – und die Pixies für Überhits wie „Gigantic“ standen, ist auch für sie vorbei, trotzdem kann das Quartett zwischen Rock, Pop, Folk und Nostalgie weiterhin ordentlich punkten.

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