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WhoMadeWho – Kiss And Forget

Den Sprung von Dänemark bis zum Coachella und Burning Man sind wohl nur sehr wenige – wenn überhaupt – andere Acts gegangen. WhoMadeWho haben darüber hinaus die Herzen der Elektro-Welt im Beat-Sturm erobert. „Kiss And Forget“ ist das achte Album des DJ-Trios, das die Songwriting-Finesse der Musiker zusammenfasst.

Tomas Høffding, Tomas Barfod und Jeppe Kjellberg sind ein ungewöhnliches Team in der Elektro-Pop-Szene, nicht nur wegen der dänischen Herkunft, sondern auch, weil ihre Hintergründe in Genres wie Rock und Jazz einen klaren Fingerabdruck im Sound hinterlassen haben.

Auch auf „Kiss And Forget“ ist der hybride Ansatz spürbar, der nie nur den nächsten Turn-Up fokussiert, sondern einen klaren Album-Charakter ins Rampenlicht rückt. Konkret soll diese Platte dabei die Verbundenheit mit anderen betonen. Gesagt, getan.

Denn diese Platte steckt voller Kooperationen: Der australische Indie-Hype RY X steuert für das melancholische „Love Will Save Me“ seine Stimme bei, das kanadische Elektro-Duo Blue Hawaii erzählt bei „Kiss Me Hard“ und „Sweet Cuddles“ Liebesgeschichten voller großer Momente.

Dazu kommt das schweizerische Produzenten-Duo Adriatique im größten Rave-Garanten „Miracle“, der dänische DJ Kölsch im pulsierenden „Heartless“ und die ägyptische Singer/Songwriterin Nour im psychedelischen „A3LA“.

Der globale und vielfältige Ansatz der Band, die auf den Bühnen der Welt zuhause ist, zieht sich also auch durch die Features. Die daraus entstehende Abwechslung und Sound-Dichte bekommt dadurch einen großen Boost.

Für WhoMadeWho wirken diese vielen internationalen Besuche wie eine Verjüngungskur, denn so frisch und entspannt wie die Platte mit „Saturday Pt.1“ und „Saturday Pt.2“ startet, so sanft und unaufgeregt endet sie mit dem breiten „Qualia“.

Hier spielt eine Band, die die Inszenierung elektronischer Musik beherrscht wie wenige andere und dabei eine konzeptuelle Tiefe auf eine ansteckende Leichtigkeit prallen lässt.

Das ist voller Schönklang, immer angenehm im Ohr – und doch ohne direkten Hit, der aus der Platte heraussticht. Die Anspieltipps „Children“ und „A3LA“ triumphieren dafür mit ihrer so unterschiedlichen Dynamik als beste Belege dafür, dass der Hype um WhoMadeWho auch 2024 noch nachvollziehbar bleibt.

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