Future Islands haben heute ihre neue Single „Glimpse“ samt Musikvideo veröffentlicht. Der Song ist ein Bonus-Track zu ihrem siebten Studioalbum „People Who Aren’t There Anymore„, das Anfang diesen Jahres via 4AD erschienen ist.
Was, wenn wir vergessen wollen, aber nicht können. Wenn wir Fotos ins Feuer werfen, die Bilder aber in unseren Köpfen bleiben? Wenn jene Geister neben uns wandeln, die eigentlich ruhen sollten.
Von dieser Angst vor dem eigenen Gedächtnis handelt der neue Song „Glimpse“ von Future Islands, zu dem die Band auch ein Musikvideo veröffentlicht hat. Es ist diese Angst, die uns vor sich her treibt wie ein waidwundes Tier, das vor den nahenden Jagdhunden durch die sternenlose Nacht flieht.
Aus dem Dunkeln blitzen die Bilder auf. Wie Scheinwerfer blenden sie uns, und wir stolpern über Wurzeln und Äste, die sich zwischen unseren Füßen verfangen. Wir laufen, auch wenn wir wissen, dass wir nicht entkommen.
Das alles passt gut zu den bisherigen Songs auf „People Who Aren’t There Anymore“. Laut MusikBlog-Review steht das Album mit seinen düsteren Themen unter dem Motto „Zukunft ist Vergangenheit.“ Der heute veröffentlichte Bonus-Track reiht sich dort stilsicher ein.
Das Musikvideo von Regisseurin Jayla Smith spinnt den Faden aus melancholischem Tiefgang und poppiger Tanzbarkeit auch visuell weiter. Die Hauptfigur des Videos ist die ikonische Figur der mexikanischen Künstlerin Beedallo, die auch das Coverart für die Platte entworfen hat.
Die Figur läuft zu verträumten Synth-Melodien durch einen Film, der in ihrem Kopf spielt. Szenen schießen an ihr vorbei, scheinbar zufällig und ohne Zusammenhang; nichts lässt sich festhalten. Mit jedem Wimpernschlag werden die Bilder schneller.
Was als buntes Comic-Abenteuer beginnt, verwandelt sich schnell in einen Albtraum, aus dem es kein Entkommen gibt. Und so singt Frontmann Samuel T. Herring auch „I’ve been praying for peace / Talking to shadows“. Denn manchmal können wir nicht vergessen. Selbst wenn wir es wollen.