“Even in your darkest hour, look for the light and it will be there”! Was bei Fat Dog beginnt wie Scooter für Fortgeschrittene, entpuppt sich bald als elektronisches Lauffeuer, das Techno, Global-Pop und Postpunk so verheiratet, dass sich möglichst viele darauf einigen können. Oder sagen wir besser, davon infizieren lassen.

Das zeigt sich bei der aufstrebenden Londoner Band gerade in ihren expressiven Live-Shows, die eine Rave-Euphorie auslösten, lange bevor nun mit „Woof“ das Debütalbum in den Startlöchern steht.

Orientalische Pentatoniken zwischen Dub-Beats und postpunkigen Spoken-Words-Passagen versuchen, ausdauernd durch die Nacht zu shuffeln. Man höre nur „Closer To God“. Jeder Song nimmt eine tiefen Zug aus der Sauerstoffflasche, um dann ein Stroboskop-Gewitter auszuspucken.

Das ist dann phasenweise EDM an der Grenze zur Impulskontrollstörung, die bei aller Galligkeit vor allem den Spaßfaktor groß schreibt. Gerade ein sprichwörtlicher Track wie „Clowns“, der im Flackern von Neonröhren die plastische Synthesizer-Welt verstromt, trägt hier Rechnung.

Doch auch, wenn die wilde Garderobe aus Hundemasken, Cowoboyhüten und Bandanas, in der sich die Südlondoner zu Promozwecken präsentieren, diesen Eindruck befeuert, ist ihr Blick über den Tellerand frei von jeder Albernheit und um eine extravagante Originalität bemüht.

„King Of The Slugs“ etwa hat in seiner stilistischen Vielfalt, die sich gleich aus mehreren Weltregionen speist, eine fantastische Sogwirkung. Technoide Polka und Klezmer, wie es sich noch keiner getraut hat.

Ja, auf „Woof“ dominiert ein Eklektizismus der etwas anderen Art, geformt aus Elektro-Punk, knurrigem Rock’n’Roll und dem Vibe des Techno  – jederzeit für einen Moshpit gut. Oder in den Worten von Frontmann Joe Love formuliert: „Schrei-in-die-Kissen-Musik“.

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