Das Epizentrum der Festivalszene befindet sich Mitte August unweit von Leipzig. Das Highfield lockte am vergangenen Wochenende wieder rund 30.000 Besucher*innen an den Störmthaler See, von denen viele den Vorteil der Location nutzten, um dem überwiegend schattenlosen Campinggelände zu entfliehen und sich bei tropischen Temperaturen am und im Wasser auf drei tolle Tage einzustimmen.

Die musikalische Versorgung war dort selbstverständlich sichergestellt, auf der Bühne am Beach machten schon vor dem Start auf dem Infield u.a. die Bierbabes in den Mittagsstunden des Freitags Durst auf mehr.

Vielfalt ist ein Kernelement der Veranstaltung, was natürlich nicht nur für die Gäste (parallel fand in der Stadt der CSD statt), sondern auch für das Line-Up der diesjährigen Auflage galt, in dem mit einem Crossover aus Pop, Techno, Rap und Rock gute bis sehr gute Festival-Bekannte sowie Künstler*innen mit Premiere-Status an den Start gingen.

Schmutzki eröffneten das Programm am Freitag auf dem weitläufigen Gelände. Nach Gigs von Betterov, Montreal und Makko zogen die die Donots mit ihren Hymnen alle Stimmungsregister, konnte sich Lokalmatador Trettman auf den Heimvorteil verlassen, ging die Crowd per Metal-Adaption von „Willst Du“ mit Live-Institution Alligatoah den Bach runter, bevor die gut aufgelegten Provinz und Dancehall-Booster Peter Fox das Areal ausglühten.

Am Samstag setzten Milliarden, Domiziana und Ennio neben vielen anderen Musiker*innen Akzente im Kontrastprogramm, rettete die Antilopen Gang neben klaren Ansagen mit Pizza die Welt, erklärte Danger Dan, was alles als von der Kunstfreiheit gedeckt gilt und brachten Jeremias Emotionen der Generation Z auf den Punkt.

„Ich kann immer noch nicht singen/ Und spiel jetzt bei Rock am Ring“ – auf Stimmakrobatik kam es bei Monchi auf dem Highfield noch nie an, der von Bläsern angetriebene Punkmotor und die Attitüde von Feine Sahne Fischfilet reichten einmal mehr, um im Pyro-Nebel für Ekstase zu sorgen.

Ski Aggu zündete mit hämmernden Bässen die Partymaschine – bis zwei Gondeln des gegenüberstehenden Riesenrads Feuer fingen und ihn im Moment der entstehenden heiklen Situation etwas überfordert aussehen ließ.

Trotz Dutzender Verletzter blieb – dank der vielen Rettungskräfte und der Disziplin der Besucher*innen – noch Schlimmeres glücklicherweise aus, nach rund zwei Stunden wurde der Konzertbetrieb wieder aufgenommen.

Cro versuchte mit einer routinierten Show, in der er solidarisch The Kooks (deren Zeitslot dem Feuer zum Opfer fiel) für zwei Songs die Bühne überließ, den Fokus wieder auf die Musik zu lenken, nagelten die von den Geschehnissen beeindruckten Rise Against schließlich den Deckel auf eine Nacht, in der das Highfield nur knapp an einer Katastrophe vorbei schlitterte.

Ein wenig schwächelte das Wetter am Sonntag Abend, aber die Verstärker glühten weiter. Dafür verantwortlich u.a. Entertainer Olli Schulz, Stimmungsturbo Bosse, die schwedischen Hitlieferanten Mando Diao und die Irish-Folk-Punks Flogging Molly bis der coole Macklemore und Marsimoto mit seinem letzten Auftritt beim Highfield würdige Schlusspunkte setzen.

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