Sasami hat heute ihre neue Single „Honeycrash“ mit dazugehörigem Musikvideo veröffentlicht.
Mit einer 1990er Gibson Explorer als Waffe legt die Sängerin Sasami ihre Schlangenhaut ab. Sie verwandelt sich von dem furchteinflößenden japanischen Dämon Nure-onna, der den Oberkörper und Kopf einer Frau mit langen, glatten Haaren und den Körper einer Seeschlange besitzt, in eine Rock-Ritterin. Diese Metamorphose markiert ihr filmreifes Comeback in die Musikszene.
Mit ihrer neuen Single „Honeycrash“ öffnet die gebürtige Sasami Ashworth die Tore zu einer von ihr erschaffenen, brandneuen Welt. Zuletzt trat sie als Vorband von Yeule auf und gab dem Publikum auf der Bühne einen Vorgeschmack auf ihr aktuelles Schaffen.
Auf ihrem Vorgängeralbum „Squeeze„, das 2022 veröffentlicht wurde, ließ sich das ehemalige Cherry-Glazerr-Mitglied von Folklore inspirieren, darunter auch von der japanischen Legende eines göttlichen Wesens. Das Album klang ebenso bösartig und hinterhältig wie die Nure-onna: laut, aggressiv und düster.
Laut MusikBlog-Review ist die Platte der Multiinstrumentalistin wie ein Konzert. Es wirkt, als ginge man unwissend in einen stickigen, ranzigen Konzertsaal, während Sasami das wohltuende Gefühl, wenn Erwartungen bei einem Live-Auftritt nicht erfüllt, sondern übertroffen werden katalysiert.
„Ich wollte einen Song mit der Dramatik einer klassischen Oper aus dem 19. Jahrhundert schreiben, aber mit der Geduld und dem Verständnis von jemandem, der im Jahr 2024 in Therapie ist“, erzählt Sasami über die neue Single. Doch nicht nur musikalisch, sondern auch visuell zeigt die Künstlerin, die aus einer Zainichi-Familie stammt – einer koreanischen Minderheit in Japan –, dass sie in 2024 angekommen ist.
Für das Musikvideo zu ihrer Rock-Pop-Ballade „Honeycrash“ hat die Rockgöre in Andrew Thomas Huang, der bereits mit Björk, FKA twigs und auch mit Sasami selbst zusammengearbeitet hat, einen engen Verbündeten und unerschrockenen Rittersmann gefunden. Der chinesisch-amerikanische Filmregisseur war sofort von der hochtrabenden Romantik und der cineastischen Bandbreite ihrer neuen musikalischen Ausrichtung beeindruckt.
Gemeinsam wollten die beiden ein Video erschaffen, das vielfältige Themen und Bilder heraufbeschwört: flüchtige Außenseiter, rebellische Schwesternschaft, zerschlissene Jeans, raue Naturelemente, ursprüngliche Wut, Anklänge an „Thelma und Louise“, Tsunamis, Tornados, flammende Sonnenuntergänge, apokalyptische Sci-Fi-Visionen des amerikanischen Westens und leidenschaftliche „Ich würde für dich sterben“-Romantik – ein bisschen von allem also.
Mit begrenztem Budget entschieden sich der visionäre Huang und die ehemalige japanische Dämonin, auf einer LED-Bühne zu drehen und episches Archivmaterial zu verwenden. Die Vollblut-Musikerin leckt das Vollmahagoni-Brett ihrer Gitarre ab, rekelt sich in ihrem Jeans-Outfit vor beeindruckenden Naturkulissen und endet schließlich vor einem Feuerwerk auf dem Boden des Studios.
Sasami erklimmt den Gipfel des Indie-Rock und Noise-Pop und kämpft mit offenem Visier. Ohne sich hinter Dämonenkultur zu verstecken, kehrt die Sängerin mit „Honeycrash“ und klaren Absichten zurück. Groß, mitreißend und voller Emotionen.