Beth Gibbons präsentiert heute ihre neue Single „Floating On A Moment“, die erste Auskopplung ihres zweiten Soloalbums „Lives Outgrown“, das für den 17. Mai angekündigt ist.

Da wo Somerset schon beinahe Wales ist, liegt eine verträumte Stadt namens Portishead, aus der eine verträumte Band namens Portishead kommt, die ein verträumtes Album namens Portishead veröffentlicht haben. So verträumt war ihr Sound, dass ein Kritiker sich dafür das Wort „Trip Hop“ ausgedacht hat.

So auch der Output: Seit Gründung der Band im Jahre 1991 haben sie gerade einmal drei Alben zusammengeträumt. Zeit genug also für Beth Gibbons – der textliche Head von Portishead – ganz für sich auch etwas auf die Beine zu stellen.

So hat sie 2002 „Out of Season“ vorgestellt, dass besonders in Deutschland gut ankam und dann 22 Jahre weitergeträumt. Gut, da gibt es noch, wie im MusikBlog besprochen, die „Sinfonie der Klagelieder“, die aber nicht von ihr stammt, sondern von Henryk Mikołaj Górecki.

In „Floating On A Moment“ berichtet uns Beth davon, dass sie mit ihrer rastlosen Neugier auf einem Pfad “jenseits des Lebens vor ihr” sei. Ein Passagier wäre sie auf einer ungewöhnlichen Reise, ohne jede Kontrolle ginge sie auf diese Grenze zu, die uns trennt. Klingt nach Leben, klingt nach Tod.

Der Refrain strotzt auch nicht vor Optimismus. „Ich schwebe nur auf dem Moment, ich weiß nicht, wie lange ich bleiben kann. Weiß keiner. Niemand kann bleiben. Und – lass dich nicht täuschen: Alles, alles geht ins Nichts.“

Vollstes Verständnis für jeden, der sich vor dem Weiterlesen erst Taschentücher und Schnaps holen muss. Aber vorher eine Aufmunterung: Der Trost zur Traurigkeit ist im Song schon eingebaut. Im Text. Im Sound.

Denn, wenn man unten angekommen ist und sich die Gedanken, die sich ständig im Kreise drehten, erst einmal ein wenig beruhigt haben, dann hilft es auf einem Moment zu schweben. Und dann zum nächsten Moment. Und zum Übernächsten.

Dann kann man der Tatsache, dass wirklich alles ins Nichts geht, in die Augen sehen, statt diese wie sonst immer davor zu verschließen. Immerhin! Es gibt diesen Moment, auf dem wir schweben! Und den Nächsten. Und den Übernächsten.

Hier also das Video, das ganz nebenbei eindrücklich darstellt, woher das „Trip“ in Trip Hop stammt:

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