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Gregory Alan Isakov – Appaloosa Bones

Als Gregory Alan Isakov seine letzte Platte veröffentlichte, war es noch nicht ganz so schlecht um die Welt bestellt. Der Begriff „Corona“ war nur Bierfreunden geläufig, ein Krieg vor der eigenen Haustür schien völlig undenkbar und die deutsche Nationalmannschaft grüßte von der Spitze der FIFA-Weltrangliste. Fünf Jahre später kriselt es an allen Ecken und Enden. Die perfekte Zeit für ein neues Album aus dem Hause Isakov? Nun, wer denkt, dass sich „Appaloosa Bones“ als klassischer Post-Pandemic-Apokalypse-Soundtrack präsentiert, der täuscht sich.

Sicher, auch auf seinem neuen Album fällt Isakov nicht mit der Tür ins Haus. Abermals bestimmen die warmen Klänge von akustischen Gitarren und Banjos im Verbund mit harmonischen Pianoläufen das Klangbild.

Aber statt die Hörer*innen dabei in eine moll-lastige Welt ohne Licht und Hoffnung zu führen, skizziert der in Johannesburg geborene, in Philadelphia aufgewachsene und mittlerweile in Colorado Lebende eine positive und lebensbejahende Grundatmosphäre.

Was sich in der Ruhe vor allem absetzt, sind die wundervollen Melodien. Wahlweise mit der Gitarre, dem Banjo oder dem Klavier verzaubert der Amerikaner die Hörer*innen – dabei ist er immer auf der Suche nach der nächsten nachhaltigen Harmonie, die auch Stunden nach dem Hörgenuss noch präsent ist.

Highlights gibt es viele. Der Titeltrack beispielsweise steigert sich mit jedem dritten Akkordanschlag hinein in eine von unendlich vielen Lagerfeuern erstrahlte Welt. „Miles To Go“ kommt ähnlich strukturiert daher, biegt dann aber irgendwann ab in wehmütigere Gefilde.

Egal, wohin die Reise geht, Isakovs Melodien kann man sich nicht entziehen. Sie bleiben im Kopf – und das für lange Zeit. Am Ende („Feed Your Horses“) legt der Songwriter einen schützenden Mantel um das große Ganze.

Die Liebe, das Leben, die Pferde: Gregory Alan Isakov hat alle und alles im Blick. Gut so.

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