„Kimosabè“! Wenn ihr keinen blassen Schimmer habt, was das Wort bedeuten soll, das Dope Lemons aktuelles Album betitelt, seid ihr damit nicht allein. Ein kurzer Blick in die Suchmaschine des Vertrauens verrät es uns: Verlässliche*r Freund*in – oder so ähnlich.
Dass Angus Stone sich bei der Benennung seines aktuellen Albums unter dem Künstlernamen Dope Lemon aber allzu viele Gedanken gemacht hat, wollen wir ihm gar nicht vorwerfen. Schließlich lebt sein gesamter Solo-Auftritt auch vom leicht psychedelischen Bewusstseinsstrom. Und in diesem ist ohnehin alles erlaubt.
Auf „Kimosabé“ bewegt sich Angus Stone allerdings etwas abseits seiner gründlich ausgefahrenen Genre-Rille zwischen Psychedelic-, Country- und Indie-Rock.
„Broke Down Casino“ und „Derby Car Raceway“ beispielsweise leben von einer urbanen Klarheit, mit der man Dope Lemon bisher nicht unbedingt assoziiert hat. Die dynamischen Indie-Rock-Tracks werden zwar immer wieder von kleineren Akzenten eingefärbt, die Stones Affinität für weite Horizonte und nostalgisches Sinnieren erkennen lassen, klingen aber mehr nach Geese und King Tuff als Tame Impala und Pond.
Für all jene, die sich nach „Rose Pink Cadillac“ aus dem letzten Jahr noch mehr Psychedelic-Pop gewünscht haben, hält „Kimosabé“ trotz der beschriebenen Ausflüge einiges bereit.
„Lemon Tree“ beispielsweise bietet sich nicht nur als möglicher Intro-Song für Dope Lemons nächste Tour an, sondern zieht sich auch wie feinstes, im Rausch aufgenommenes, Psychedelic-Kaugummi über fast sechs Minuten.
Als Geheimfavorit fährt am Ende „Miami Baby“, ins Ziel. Vom maritimen Intro, über Stones unbekümmerten Gesang bis hin zur makellosen Produktion wirkt der Song wie eine Verdichtung all der Dinge, die die Faszination über Angus Stones Solo-Karriere ausmachen.
Die Beatles grüßen und Angus Stone winkt zurück, wenn er in „Miami Baby“ mit einem gelben U-Boot an den Grund des Meeres reisen möchte oder auf eine Reise in den Wolken einlädt. Es bleibt wahrscheinlich bei der Vorstellung dieses ganz besonderen Trips – aber bei den Beatles war’s ja nicht anders.