Unloved aus Los Angeles kommen nicht mehr los vom langen Schatten der BBC-Serie „Killing Eve“ und veröffentlichen jetzt eine Vinyl-Platte mit Tracks aus allen vier Staffeln.
Dabei hat die Band um DJ David Holmes, Produzent Keefus Ciancia und Sängerin Jade Vincent bereits von ihrem Debütalbum „Guilty Of Love“ und dem Nachfolger „Heartbreak“ vieles, wenn nicht gar ihre Seele, der Serie vermacht – und sich dafür mit einem British Academy Television Award beschenkt.
Nachdem sie sich mit dem Doppelalbum „The Pink Album“, das dafür umso mehr den Geduldsfaden überstrapazierte, oder dem jüngst erschienen „Polychrome“ von der Serie frei geschwommen hatte, folgt jetzt der doppelte Salto rückwärts.
Neu ist folglich nichts an „Ode To The Lovers“. Alles ist schon mal angeklungen, sogar in der ZDF-Mediathek, wo sich aktuell die Wege der Hauptfiguren, Agentin Eve und Profikillerin Villanelle, kreuzen.
Schwermütige Texturen, französischer Noir der 60er Jahre und hallender, ätherischer Gesang von Vincent gestalten den misanthropischen Raum für ein Katz-und-Maus-Spiel. Musik als Untermalung der glattpolierten Wirren einer Psychopatin.
„You got that strange effect on me/ And I like it”, heißt es beim Auftakt in “Strange Effect”. Eine Beziehung, die sich nur allzu leicht auf jene zwischen Band und Serie übertragen lässt.
Neu ist lediglich, dass die Musik auf Platte mit der Veröffentlichung auch ohne die MI5-Agentin und ihre Kontrahentin funktionieren muss. Das gelingt nur bedingt und höchstens dann, wenn – wie in „Anything To Be Cool“ – ein klarer Beat dem flatterhaften Gestus der Stücke Struktur verleiht.
Davon abgesehen elaboriert sich ohne die dazugehörigen Bilder ein allzu gleichförmiges, spannungsarmes Unterfangen. Nur die wenigsten Hörer*innen dürften sich für diese Erkenntnis bis zum 13. Song hindurch langweilen.