Wer Nina Kaiser 2007 als Teil der Pfefferkörner durch die Speicherstadt Hamburg flitzen sehen hat, konnte wohl kaum damit rechnen, dass sie Jahre später als Nina Chuba eine der meist gefeierten Sängerinnen der deutschen Musikbranche sein wird.

Aber so ist es gekommen und nach immensen TikTok-Erfolgen, hochkarätigen Features und literweise „Wildberry Lillet“ gilt es nun, endlich die frohe Botschaft zu verkünden: Mit „Glas“ hat Nina Chuba ihr erstes Album veröffentlicht – und damit gezeigt, dass ihr kometenhafter Aufstieg scheinbar unaufhaltsam weitergeht.

Das kündigt sie zumindest in ihrem Song „Mangos mit Chili“ – einer der bereits ausgekoppelten Singles – an und entführt ihre Hörerschaft in für sie neue reggae-artige Gefilde.

Ansonsten hat „Glas“ viel Persönliches zu bieten und gibt Einblicke in den Kopf der oft so tough wirkenden Sängerin. „Bilder Im Kopf“ zum Beispiel kommt ein wenig wehmütig daher und springt in die Vergangenheit der Wahlberlinerin, in der sie irgendwie glücklicher gewesen zu sein scheint.

Emotional wird es auch auf „Neben Mir“, in dem Nina Chuba, begleitet von bisher untypischen, sphärischen Streicharrangements, von dem Gefühl erzählt, nicht ganz bei sich selbst zu sein.

Zudem hagelt es – wie wir es von Nina gewohnt sind – auch auf „Glas“ nur so Features. „Mondlicht“, ein gemeinsamer Track mit Majan, ist einer der ruhigeren, bedachteren Songs auf dem Longplayer. In Begleitung von einem vordergründigen Beat erzählen die beiden von dem Schutz, den man in der Nacht oft bei einer geliebten Person findet – und wie dann am Morgen alles vergessen scheint.

Gemeinsam mit Chapo102 rechnet die Rapperin auf „Ich Hass Dich“ ab und macht den Track mit einer überaus energetischen Hasstirade zu einem der großen Hits auf „Glas“.

Aber woher kommt eigentlich der Titel des Longplayers? Möchte man dem gleichnamigen Song – einer herzzerreißenden Ballade – Glauben schenken, spielt der Name auf die eigene Zerbrechlichkeit an, für die oft andere und nicht man selbst verantwortlich ist:

„Es bleibt immer wie es war / Ich trag Ohrringe aus Glas / damit du mich brechen kannst“ singt Nina in Begleitung wehmütiger Backingvocals.

Mit all dem schafft Nina Chuba auf ihrem Debütalbum auf ganzen 17 Songs den perfekten Spagat dazwischen, neue Seiten von sich zu zeigen und dennoch die bereits erarbeitete DNA  zu erhalten.

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