Irgendeine Art von Paradies verspricht Emma Elisabeth ihren Hörer*innen mit ihrem Debütalbum „Some Kind Of Paradise“. Und dafür verflechtet die schwedische Musikerin akribisch viele harmonische Soundebenen miteinander, bis sie sich in eine wattige Wohlfühloase verwandeln. Die kleine Prise Melancholie führt dabei zu einer passenden Dramaturgie.
Den Vorhang für diese musikalische Welt öffnet schon der Opener und Titelsong, der sich mit verhuschten Sounds in eine nahezu elegische Finsternis fallen lässt. Diesen Hang zu den weniger sonnigen Tönen behält Emma Elisabeth über den Albumverlauf bei, etwa in den wabernden Moll-Synthesizern von „Lovers“ oder dem verhallten Indie von „Tray Full Of Ash“, der wie Lilly Among Clouds in düster klingt.
Ansonsten setzt die Erfolgsformel der Schwedin vor allem auf geschichtete Gesangsharmonien und poppige Beats – keine absolut neuartige Mischung, mag man nun munkeln. Doch bevor man den Mund öffnen kann, entreißt einem die warme Stimmfarbe der Sängerin jeden Zweifel aus der Hand.
Denn da kommt noch hinzu, dass der Indie-Pop gleichzeitig sehr hingebungsvoll orchestriert ist („Love U Less“) und sich mit einer warmen Dusche aus Folk-Elementen übergießen lässt („Up In Smoke“). So oder so schafft „Some Kind Of Paradise“ immer wieder die ganz großen Momente, in denen man beinahe vergisst, dass es sich hier um ein Solo-Projekt handelt.
Bestes Beispiel dafür ist „Any Storm“, dessen Textzeile „We can survive any storm“ schon in der Album-Version aus Tausenden Kehlen zu dröhnen scheint. Die schiere Imposanz eines solchen Stücks vor einem Live-Publikum kann man sich mit einem warmen Gefühl im Bauch vorstellen, während man die zugehörige Platte wiederholt auflegt.