“It’s Good To Be Back” – Mit wohl keiner anderen Redewendung kann man besser die Rückkehr nach der musikalischen Corona-Zwangspause in den letzten zwei Jahren beschreiben. Das dachte sich auch Metronomy, die kurzer Hand ihr neues Album “Small World” mit genau diesen Worten ankündigten.
Ironisch programmatisch? Keyboarder und Gitarrist Joseph Mount erklärt den Namen der ersten Singleauskopplung “It’s Good To Be Back” so: „Was ist die lahmste Plattitüde, die die Leute nach den letzten zwei Jahren sagen werden? Aber gleichzeitig dachte ich daran, wie wahr sie sein wird und wie es sich anfühlen könnte, Dinge wieder zu tun.“
„It’s Good To Be Back“ klingt leicht und fröhlich. Die melodischen Keyboard-Melodien, das einfache Schlagzeug aus dem Drumcomputer und die cleane Gitarre – bei “It’s Good To Be Back” passt einfach alles zusammen.
Alles hat sich in den letzten zwei Jahren beschleunigt angefühlt und die Welt ist an einem vorbei gezogen – der Albumopener “Life And Death” beschreibt genau dieses Gefühl. Der melancholische Song bringt einem zum Nachdenken: alles ist vergänglich und man sollte das Leben in jeder Sekunde genießen, auch wenn es manchmal schwer ist.
„Things Will Be Fine“, der zweite Song auf dem neuen Longplayer glänzt mit positiver Energie und Optimismus. Textzeilen wie “’Cause I might save the day / Yeah, I might change the world / And you could be the one / To drag me out this hole” sind so echt und authentisch, dass es leicht ist, bei “Things Will Be Fine” das Gefühl zu bekommen, dass etwas Gutes gleich um der nächsten Ecke sein könnte.
Auf “Small World” erkunden Metronomy neue Terrains. So bewegt sich z.B. “Loneliness On The Run” fast ausschließlich außerhalb elektronischer Gefilde. “Love Factory” steht dem nichts nach und brilliert mit einem treibenden Schlagzeug und surrenden Gitarren.
“I Lost My Mind”, das leicht nach Kings Of Convenience erinnernde “Right On Time” oder das liebevolle “Hold Me Tonight” erklingen in einem ungewohnten Metronomy-Gewand, was die wundervolle Atmosphäre der Songs aber kaum schmälert.
Den Abschluss macht die Ballade “I Have Seen Enough”. Dieser Song trägt sich fast ausschließlich von einem orgel-ähnlichen Keyboard und der ruhigen Stimme von Frontmann Joseph Mount, die wieder und wieder die Worte “I Have Seen Enough” singt. Ein leicht monotones Lied, das die aktuelle Gefühlslage der Gesellschaft perfekt widerspiegelt.
“Small World” ist die Rückbesinnung auf einfache Genüsse, die Natur und eine teilweise Umarmung von reduzierten Klängen, während es gleichzeitig umfassendere existenzielle Fragen stellt.