Beim Blick auf die Titelliste von „YinYin“ bleibt man dann doch an diesem einen Track hängen, an dem Track mit dem scheinbaren Gegensatz im Namen. „Gott vs. Tinder“. Ja, um die Suche nach Sinn und Liebe haben sich schon einige Künstler*innen Gedanken gemacht. Nicht immer aber so herrlich ironisch wie Albert Luxus in diesem Song.
Auf dem vierten Album des Kölner Indie-Pop-Duos geht es nicht nur um Sinnsuche. Auch um Zivilisationskritik und das Zitat, „nicht enden wollende Streben nach Mehr“ („Himalaya“), um locker verpackte Katastrophenstimmung: „Fukushima, was machst du da / die Krisen gibt’s doch auch zuhaus‘“ („Zeitzonen“).
Es sind die Texte voller kleiner und großer Gedanken, die poetischen Bilder und Metaphern, die Albert Luxus ausmachen. Spätestens, seit Frontmann Matthias Albert Sänger (neben Duo-Partner Andreas Kiwitt) seit dem vorhergehenden Album auf Deutsch singt.
Das gleicht dann auch etwas aus, dass die Musik eher bekannten Mustern folgt – das ändern auch die 70er-Jahre-Synthesizer nicht, mit denen die Band diesmal spielte.
Insgesamt machen Albert Luxus eher vertrauten Liedermacher-Pop-Sound, der nur hin und wieder aus dem entspannten Tempo ausbricht. Etwa mit einem E-Gitarren-Solo in „Zeitzonen“ oder dem ekstatischen „Vodoo-wohoo“-Refrain im gleichnamigen Song.
Wenn das Album nach einer Dreiviertelstunde mit einem Instrumental ausläuft, dann ist es eher die ein oder andere Poplyrik-Zeile als eine musikalische Neuerfindung, die im Gedächtnis bleibt.