Wundschmerz, Weltschmerz, Herzschmerz: Egal, welcher Schmerz mit der Tür ins Haus fällt, man hat mit ihm zu kämpfen. Es gibt aber scheinbar auch Menschen, die negativen Gefühlen einfach nur gepflegt den Stinkefinger zeigen.
Die beiden Honne-Verantwortlichen Andy Clutterbuck und James Hatcher strafen den Schmerz auf dem Eröffnungstrack ihres neuen Studioalbums „Let’s Just Say The World Ended A Week From Now, What Would You Do?“ einfach mit Missachtung – und das voller Überzeugung.
Zu den Klängen von trippelndem Elektro-Pop heißt es „I don’t give a fuck about pain!“ So einfach kann’s gehen. Honne versprühen im Herbst 2021 eine auffallend ansteckende Positivität, der man sich als Hörer nur schwer entziehen kann.
Gemeinsam mit der indonesischen Sängerin und Produzentin Niki befeuern Honne sehnsüchtige Gefühle mit blubberndem Melody-Pop („Coming Home“).
Gute Laune im klanglichen Fahrwasser von Ed Sheeran und Co. ist aber nur ein Fingerzeig. Honne können auch anders. Auf einer Wolke tanzend, zieht das Duo den Club-Joker, ehe im Refrain wieder die Sonne aufgeht („Dancing On A Cloud“).
Gemeinsam mit Sofia Valdes verneigt man sich vor sommerlichen Strandbar-Sounds („Now I’m Alone“). Khalid bringt eine Prise R’N’B mit ins Spiel („Three Strikes“) und mit Newcomerin Griff kehren Honne zurück zum harmonischen Mainstream-Pop („Back On Top“).
Mit spannenden Kollabos und selbstgestrickten Elektro-Pop-Juwelen à la „Talk To Me“, „Easy On Me“ und dem groovenden Fingerschnipser „I’m The Lucky One“ treffen Honne in Zeiten von Schwermut, Isolation und Trübsal voll ins Schwarze.
Mag sein, dass der Sommer schon lange vorbei ist, hier meldet er sich aber zumindest soundtechnisch noch einmal kurz zurück. Und da klatscht man an windigen Nasswettertagen natürlich begeistert und dankend in die Hände.