Drei Jahre nach ihrem Billboard-Aufreger (Platz fünf) „Vide Noir“ nehmen uns Lord Huron-Chefdenker Ben Schneider und seine Mitstreiter mit auf eine Zeitreise in die Vergangenheit der „Whispering Pines“-Studios.

Dort, wo all die Songs des neuen Studiowerks „Long Lost“ aufgenommen wurden, kreisen diverse fiktive Gestalten umher, die allesamt ihre ganz persönlichen Geschichten zu erzählen haben.

Dem neuesten Lord Huron-Werk liegt ein inhaltliches Konzept zu Grunde, das von einem bekannten und durchaus beliebten musikalischen Klangbild begleitet wird. Wie auch schon in der Vergangenheit erfolgreich zelebriert, kombinieren die Amerikaner retroesken Folk mit cineastischen Rock- und Country-Elementen.

Nach einem atmosphärischen Intro („The Moon Doesn’t Mind“) verneigt sich die Band vor schunkelnden Erinnerungen an die 50er-Jahre („Mine Forever„). Es folgen breit in Szene gesetzte Refrain-Harmonien („Love Me Like You Used To“) und sphärische Dramatik aus dem Herzen des Wilden Westens („Meet Me In The City“).

Lord Huron verbinden die unterschiedlichen Genres ohne Ecken, Kanten und Reibungen. Alles fließt ineinander.

Das angerockte „Not Dead Yet“ zaubert jedem Elvis-Fan ein Lächeln ins Gesicht. Und wenn kurz vor Schluss Amerikas neue Songwriter-Hoffnung Allison Ponthier ins Studio stürmt, um sich gemeinsam mit Ben Schneider in mollige Präriewelten zu verabschieden, kann man als Hörer gar nicht mehr anders, als mit beiden Daumen nach oben zu zeigen.

In diesem Moment wäre man nur allzu gern ein Teil des großen Ganzen, irgendwo da draußen in der staubigen Whispering-Pines-Ferne.

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