Die Grenze zwischen Realität und Träumen verschwimmt in der Regel häufig als gewünscht. Mit diesem Thema setzen sich Teenage Fanclub in ihrer neusten Single „In Our Dreams“ auseinander. Der Song ist die letzte Single vor der Veröffentlichung ihres 11. Studioalbums „Endless Arcade“, das am 30. April erscheint.
„We lived the dream but we never knew“ lautet die zentrale Botschaft im neuesten Lied der Schotten. Laut Gitarrist Raymond McGinley ist „In Our Dreams“ ihre Version von John Lennons „Life is what happens to you while you’re busy making other plans.” Das Zitat stammt ursprünglich allerdings von Allen Saunders und nicht aus Lennons „Beautiful Boy“. Dass die Verwechslung auch einem etablierten Musiker passiert, ist beruhigend.
Wie schon die ersten Singles zu „Endless Arcade“ – den Anfang machte „Everything is Falling Apart“ schon Anfang 2019 – zeigt die Band auch in „In Our Dreams“ einen klar ruhigeren Sound. Die krachenden Gitarren, die sie noch auf ihrem legendärem Debüt „A Catholic Education“ Anfang der Neunzigerjahre ausgezeichnet haben sind eindeutig sanfter geworden. Zusammen mit den spirituell und meditativ anmutenden Lyrics riecht es verdächtig nach Altersweisheit.
Irgendwas mussten Teenage Fanclub auch ändern. 2018 hatte sich Bassist und Gründungsmitglied Gerald Love dazu entscheiden, die Band zu verlassen. Grund dafür waren allerdings keine künstlerischen Differenzen, sondern seine Abneigung gegen das Fliegen. Die kreative Lücke musste geschlossen werden. Dave McGowan, der bis dahin für die Keyboards zuständig war, wechselte an den Bass und Euros Childs wurde für dessen alte Position verpflichtet.
In der neuen Besetzung lassen sich die fünf nicht von der Corona-Pandemie aufhalten und haben den Release ihres nächsten Albums lediglich um ein paar Wochen verschoben, sodass jetzt nur noch knapp zwei Wochen Geduld gefragt sind.
Um die Wartezeit ein bisschen zu verschönern, haben Teenage Fanclub zu „In Our Dreams“ auch ein schnörkelloses Musikvideo am Start. Darin performt das Quintett in der Motherwell Concert Hall vor den Toren Glasgows ganz entspannt ihr neuestes Werk. Es muss eben nicht immer ein aufwendig produziertes Glanzprodukt sein.
