In seiner Single „Peter O’Toole’s Drinking Stories“ erzählt David Keenan vom Erwachsenwerden. Die Exzesse der betitelten Schauspiellegende dienen dabei als Metapher für eine turbulente Jugend. Der Song ist der erste Vorbote zu seinem zweiten Album „What Then?“, das noch dieses Jahr erscheinen soll.
David Keenans Sound ist vor allem von der Zeit beeinflusst, in der sich der Ire als couchsurfender Straßenmusiker in Liverpool durchgeschlagen hat. Nach seiner Rückkehr in die Heimat erschien dann vergangenes Jahr sein Debütalbum „A Beginner’s Guide to Bravery“, das zum Kritikerliebling avancierte.
Sein selbstironisches, mit schwarzem Humor bestücktes Storytelling stellt Kennan auch in „Peter O’Toole’s Drinking Stories“ wieder zur Schau. Während der besagte „Lawrence von Arabien“-Star O’Toole nur kurz erwähnt wird, erzählt der Singer/Songwriter in Spoken Word von existentiellen Krisen und von seinen Eltern.
Sein Stream of Consciousness ist wirr und chaotisch, passt aber perfekt zur kontinuierlich aufbauschenden Instrumentierung, die teilweise eine psychedelische Stimmung heraufbeschwört.
Bob-Dylan-Vergleiche liegen bei Keenans Stil nah. Sein unkonventioneller Gesang sowie sein eigenwilliger Schreibstil ziehen die Hörer*innen von der ersten Sekunde an in den Bann.
Sein Talent blieb auch seinem Landsmann Hozier nicht verborgen, der ihn als Support-Act mit auf Tour genommen hat. Außerdem wurde er als Artist in Residence in das Pariser Centre Culturel Irlandais eingeladen, wo die ersten Songs für „What Then?“ entstanden.
Für den ersten Vorgeschmack zu seinem neuen Album in Form von „Peter O’Toole’s Drinking Stories“ hat David Keenan auch ein Video produziert. Zwischen verpixelten Home-Recording-Aufnahmen aus den Neunzigern und dem abwechselnden Musizieren und Herumtollen am Strand, verausgabt sich David Keenan in einem Atelier.
In bester Jackson-Pollock-Manier schmeißt er Farbe auf weißes Papier: Ein Symbolbild für die gnadenlos Einschlagenden Erfahrungen auf das noch unschuldige Kinderleben.
Der irische Shooting Star arbeitet fleißig an seiner steilen Karriere und „Peter O’Toole’s Drinking Stories“ ist der beeindruckende nächste Schritt. Wenn die restlichen Songs auf „What Then?“ auch so ambitioniert sind, wartet da ein echtes Highlight auf die Indie-Szene.