Man kann sich gut vorstellen, wie die Aufnahme-Wochen von Smith & Burrows in Tennessee für dieses Album „Only Smith And Burrows Is Good Enough“ eigentlich ein einziger wochenlanger Buddy-Trip gewesen sein müssen, wie etwas Alkohol floss und man in alten Erinnerungen schwelgte, und wie die Musik quasi nebenbei einfach – passierte.
Tom Smith, Sänger der Editors, und Andy Burrows, ehemaliger Schlagzeuger von Razorlight und We Are Scientists, sind als Duo nicht nur musikalische Kollegen, sondern auch gute Freunde. Das hilft bestimmt, wenn man zusammen ein Album aufnimmt.
2011 brachten die beiden mit dem weihnachtlichen „Funny Looking Angels“ ihr Debütalbum, für den Nachfolger haben sie sich seitdem gut zehn Jahre Zeit gelassen.
Und auch, wenn das eingangs imaginierte Szenario vielleicht verkennt, welch harte Arbeit es auch sein kann, Musik zu machen – bei Smith & Burrows klingt das ganz und gar nicht so. Der Indiepop des Duos ist so einfach und locker-leicht, die Melodien so simpel und eingängig, dass man sie nach Einmal-Hören im Ohr hat.
Nostalgie ist der rote Faden dieser Songs, wenn „Old TV Shows“ alte Erinnerungen wecken oder man in „Parliament Hill“ gedankenversunken über Londoner Plätze spaziert.
Und immer wieder wird in den Himmel geschaut: Wenn man in „Too Late“ im Park liegt und in den Tag hinein träumt, oder wenn es im Eingangssong „All the Best Moves“ mit fast kindlichem Staunen heißt: „We’re all so small, look at the size of the sky.“ Dazu ein beflügelnder Indie-Feelgood-Sound. Nur der Himmel ist das Limit.
Andererseits: Diese Musik könnte kaum bodenständiger sein. Statt vertrackten Rhythmen oder Soundeffekten aus der Dose hört man hier eher Fingerschnipsen (wie in „Straight Up Like a Mohican“) und jede Menge Gitarren-Optimismus.
Smith & Burrows liefern mit ihrer zweiten Platte „Only Smith And Burrows Is Good Enough“ 37 Minuten good vibes und Positivität. Musik, die so gut schmeckt wie eine süße Limo an einem warmen Frühlingstag.