Auf Amy McDonald können sich wohl die meisten Musikfans einigen. Wegskippen muss man Songs der britischen Sängerin nicht. Aber eine wirkliche Begeisterung für sie entwickeln wohl auch nicht unbedingt.
Die breite Hörermasse tut das aber offenbar: Kommerziell ist McDonald seit ihrem Debütalbum „This Is the Life“ im Jahr 2007 konstant erfolgreich und sichert sich mit jeder neuen Veröffentlichung in mehreren europäischen Ländern die vorderen Plätze der Albumcharts.
Mit „The Humand Demands“ dürfte ihr das auch wieder passieren. Jedes andere Szenario wäre jedenfalls eine Überraschung. Und zwar nicht nur wegen ihrer grundsätzlichen Beliebtheit, sondern auch aufgrund der Tatsache, dass sich musikalisch bei McDonald seit Jahren so gut wie gar nichts verändert.
Ob es der dauerjodelnde Gesang („Statues“) ist, die immer gleichen Gitarrenakkorde, die nur selten durch dynamischere Einschläge unterbrochen werden („We Could Be So Much More“) oder die vorantreibenden Melodien:
Irgendwas davon oder gerade die Kombination aus allem, scheint ihre Fans jedes Mal auf Neue zu packen. Und auch auf „The Human Demand“ wird dieses Schema heiter durchgesetzt und nur für die Ballade „Crazy Shade Of Blue“ unterbrochen.
Das bedeutet natürlich nicht, dass die Songs der im schottischen Bishopbriggs geborenen Künstlerin exakt gleich klingen. Allerdings setzt McDonald auf bewährte Elemente und scheint diese auch nicht ablegen zu wollen.
Das Ergebnis: Songs, die so auch schon auf ihrem letzten Album „Under Stars“ von 2017 oder eben auf dem 13 Jahre alten Debütalbum „This Is The Life“ hätten stattfinden können.
Ist das überhaupt noch die tatsächliche Inspiration und der Spaß am Musizieren, was die Sängerin antreibt? Oder nur das Pflichtgefühl gegenüber den Fans?
Einfallsreichtum kann es jedenfalls nicht sein. Ihre Songs bleiben auch auf „The Humand Demand“ im gewohnten Jodel-Kreislauf mit schottischem Gitarren-Charme.
Im Lokalradio, wo McDonald gefühlt am häufigsten stattfindet, muss man sie deswegen auch weiterhin nicht wegdrehen. Allerdings ist es schade, dass sich weiterhin nur erahnen lässt, wozu vor allem ihr Gesang noch fähig wäre.