Gesäusel für die First-World-Problems. Die Synth-Pop-Wehklagen des Aaron Maine werden nicht weniger auf seinem, also Porches‘, neuem Album „Ricky Music“.

Grundsätzlich ist es Porches‘ Musik einfach anzuhören, dass sie allein entsteht und ein Ergebnis isolationistischer Problembehandlung darstellt.

Es kann schon sein, dass das für viele junge, einsame Großstadtsingles einen berührenden Mehrwert hat, wie Maine mit verzerrten Stimmeffekten seine Gefühlswelt mal in offenherzigen, mal in kryptischen Lyrics zum Besten gibt und dabei verlangsamte Beats gluckern.

An der Wucht sporadisch entladender Synthies erfreuen sich ohnehin konstant über die Popgeschichte verteilt, junges Musikvolk.

Aber meine Güte, ist das ein lethargischer Laden, den Porches hier aufmacht und der Nerven strapaziert. Keine Energie, keine Konsequenz, alles wird jammernd und mit Zurückhaltung vorgetragen.

„Ricky Music“ ist ein musikgewordener, nörgelnder Teenager, der für nichts zu begeistern, aber selbstverständlich für alles zu cool ist. Auch und gerade auf den Songs mit Gastbeiträgen, wie etwa Synth-Pop-Kumpel Dev Hynes.

Mit Absicht hässlich gehaltene Auto-Tune-Passagen, mit gebrochenen Beats, die in den Neunzigern gerne Euro-Dance geworden wären, hier aber im Lethargie-Keim ersticken:

Porches auf „Ricky Music“ ist ein Fall für die Popgeschichtstonne. In 30 Jahren schaut die Welt auf diese Sounds und fragt: Um Himmels willen, was ging denn mit den jungen Leuten damals?

„Ricky Music“ sollte nur mit Suizid-Hotline-Nummern-Hinweisen erworben werden dürfen.

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