Dermot Kennedy ist einer der Newcomer des Jahres 2019. Mit seinem Radiohit „Power Over Me“ schaffte er es Anfang des Jahres, sich knapp vier Monate in den deutschen Charts zu halten. Gespannt wurde seitdem auf die Veröffentlichung des Debütalbums des irischen Musikers gewartet.
Nun stellt sich nur noch die Frage, ob es den Erwartungen der Musikwelt gerecht werden kann. Die sind nämlich ziemlich hoch, da bei vielen Personen die Messlatte ziemlich weit oben angesetzt wurde.
Dermot Kennedys Musik zeichnet sich vor allem durch seine starke, teilweise sehr emotionale Stimme und eingängige Pop-Melodien aus. Das war schon bei seinem ersten Chart-Erfolg so und hat sich auch auf „Without Fear“ nicht geändert.
Jeder der 13 Songs von „Without Fear“ bleibt im Ohr kleben und tropft nur so vor Emotionen, catchy Hooklines und poppigen Beats.
Da wäre zum Beispiel „Moments Passed“, bei dem man förmlich Dermots Leiden einer vergangenen Liebe spüren kann, dem er mit seiner rauen Stimme Nachdruck verleiht. Gepaart wird das mit einer computer-verzerrten Stimme, die durchgängig im Hintergrund hörbar ist, und einem poppigen Mix aus elektronischen und analogen Singer-Songwriter Elementen. Wie es dem klassischen Radio-Hörer im 21. Jahrhundert eben gefällt.
Der Ire zeigt auf „Without Fear“ aber auch, dass er ein bisschen anders kann. Anders bedeutet jedoch immer noch das gleiche Grundgerüst, nur mal etwas reduzierter ( „What Have I Done“) oder gemischt mit anderen Genres, zum Beispiel Hip-Hop („Outnumbered“).
So richtig abwechslungsreich oder innovativ ist das nicht. Aber genau diese Musik scheint im Moment ein gutes Rezept dafür zu sein, Erfolg auf dem Musikmarkt verzeichnen zu können.
Und ja, Dermot Kennedy hat eine starke Stimme, er weiß, wie man Gefühle transportiert, gefällige Melodien schreibt und Chart-Hits produziert. Doch sind wir mal ehrlich, eigentlich braucht die Welt keinen Songwriter mehr, der seine Musik nach diesem Schema gestaltet. Davon existieren mittlerweile einfach genug.