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Amyl And The Sniffers – Amyl And The Sniffers

Da darf man sich von Medienstatements nicht in die Irre führen lassen. Von Wegen Einflüsse der kometenhaft aufsteigenden australischen Punkrock-Kombo Amyl And The Sniffers seien Dolly Parton, Die Antwoord, AC/DC und Nancy Sinatra.

Das kann man genauso unter Ulk verbuchen wie ihre kollektiv getragenen Don’t-Mess-With-Texas-T-Shirts. Amyl And The Sniffers machen frischen, derben, unverfälschten und originären Punkrock aus der Garage-Rock-Anarcho-High-School.

2016 kamen der menschliche Feuerwerkskörper Amy Taylor, Schlagzeuger Bryce Wilson und Gitarrist Dec Martens in einer WG in Melbourne zusammen und beschlossen, eine Band zu gründen, ohne Instrumente beherrschen zu können – auch hier also beste Punkrock-Tradition.

Später kam noch Bassist Gus Romer hinzu und nur kurze Zeit später nahm an in aller Kürze die Songs für die Debüt-EP „Giddy Up“ auf. Auch der nächste kurzweilige Punkrock-Kracher in EP-Form, „Big Attraction“, war in Australien in der Szene in aller Munde.

Amyl And The Sniffers – allen Klischees zum Trotz – machen ihre Punk-Rock-Sache wahnsinnig gut. Pointiert, druckvoll, einfach, aber nicht banal hämmern Rhythmen, pulsieren Drei-Akkord-Riffs und grölt Amy Taylor passende Slogans.

Amyl And The Sniffers machen einen Heidenspaß und geben ihrem nicht tot zu kriegenden Genre eine wohltuende Frischzellenkur. Auf ihrem gleichnamigen Debüt „Amyl And The Sniffers“ ballert uns das australische Quartett 11 sagenhaft gelungene Punkrock-Hits um die Ohren.

Keine einzige Pausenballade, kein Intermezzo-Moment stört die Druckwelle aus Kraft, Wut, Energie und Spaß. Allen voran die Energiegewalt der zierlich-kleinen Frontfrau überzeugt und nimmt ein.

Die Singles „Gacked On Anger“ und „Got You“ sind stark und daher klug ausgewählt, sie sind aber keinesfalls die den Rest überragenden Highlights des 29-minütigen Rauschs aus lautem Krach.

Amyl And The Sniffers legen hier einen richtigen Hammer von einem Debütalbum vor.

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