Mit „Mr. Dynamite“ erscheint das Debütalbum von Creep Show. Die Combo aus Großbritannien ist nicht komplett neu in der Musikwelt. Phil Winter, John Benge und John Grant werden von Stephen Mallinder ergänzt. Der war einst Teil von Cabaret Voltaire, in den 70er Jahren bastelte er mit dem Projekt an experimentellen Sounds.
Ähnlich ambitioniert geht es für ihn mit Creep Show weiter. John Benge sammelte die Klänge zusammen, aus denen „Mr. Dynamite“ entstand. Die vier Musiker stellen Experimentierfreudigen nun das Ergebnis ihrer Arbeit vor. Sie selbst beschreiben es als eine Mischung aus Experimental-Pop und Surreal-Funk.
Der erste Track auf der Platte gibt dem Werk seinen Namen. „Mr. Dynamite“ ist ein düsteres, unberechenbares Klangwerk. Synthies ploppen auf und werden von John Grants und Stephen Mallinders, mittels Tontechnik verzerrten, Stimmen begleitet. Der originelle Sound bereitet auf die nachfolgenden Lieder vor. Dieses Album ist etwas für Hörer, die nicht wissen wollen, was sie erwartet.
Die Insulaner verknüpfen in „Tokyo Metro“ Videospielsounds mit japanischem Sprechgesang. Gedanklich spielt man auch in „Pink Squirell“ Super Mario. 8Bit-Musikfans werden hier von Creep Show erhört und dürfen lauschen.
Songs wie „Lime Ricky“ oder „K Mart Johnny“ sind dabei nicht um Vorhersehbarkeit bemüht. Creep Show irritieren bei diesen Songs mit ihrem Spieltrieb. Sind die Stimmen in einem Moment noch lieblich und hoch, fallen sie im Moment darauf schwarze Tiefe und werden gebrochen von Beats. “I do like theatre of the absurd and some of it is that, but most of it is just having fun. We did a lot of laughing and just had a blast doing it“, sagt John Grant dazu.
Die legere, spielerische Haltung zur Musik, die John Grant und Creep Show offenbaren, zeichnet „Mr. Dynamite“ aus. Es ist abwechslungs- und temporeich. Während das Album mit dem titelgebenden Stück düster und verstörend beginnt, werden die Männer aus Großbritannien zum Ende hin friedlicher. Die finalen Songs wiegen den Hörer in Harmonie. Wir dürfen träumen.