Die ersten beiden Tracks des Solo-Debütalbums von Anna Burch sind alles, nur kein Indiz für eine Interpretin, die kurz davor stand, all ihr musikalisches Talent ins Nirgendwo zu verabschieden. Doch genau diese Dramatik spielte im Kopf der Amerikanerin lange Zeit Ping Pong.

Gepeinigt von Selbstzweifeln und Versagensängsten tourte Anna Burch in den vergangenen Jahren mit Bands wie Frontier Ruckus oder Failed Flowers durch die Lande. Aber nichts fühlte sich irgendwie richtig und gut an – weder das Band-Leben on the road, noch all die Songs, die sie schrieb.

Erst jetzt, mit ihrem Solodebüt im Gepäck scheint die Sängerin ein helles Licht am Ende des Tunnels zu sehen. Songs wie die zwischen 60s-Pop-Frohsinn und Indie-Melancholie pendelnden Türöffner „2 Cool To Care“ und „Tea-soaked Letter“, der beschwingt im Alles-gut-Modus schunkelnde Richtungswechsler „Quit The Curse“ und die mit rockigen Vibes spielende Hymne „Yeah You Know“ zeigen eine andere Anna Burch.

Hier performt eine Sängerin und Songwriterin, die zumindest musikalisch (inhaltlich baut Anna Burch eine tiefgehende „Brücke“ zwischen Kummer und Frohsinn) ihren Pfad gefunden zu haben scheint.

Spätestens nach dem zweiten Durchlauf möchte man der Protagonistin nur noch zurufen: „Alles gut, Anna! Das passt, klingt großartig und sollte so oder so ähnlich auf jeden Fall beibehalten werden.“

Der Albumtitel ist Programm. Mit ihrem Solo-Debüt „Quit The Curse“ verabschiedet sich Anna Burch von alten Dämonen. Was nach einer guten halben Stunde bleibt, ist die Freude über die Geburtsstunde eines neuen 60s-Pop-Juwels und die Hoffnung, dass die liebe Anna sich von ihrem neu eingeschlagenen Sound-Weg so schnell nicht mehr abbringen lässt.

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