Zwei Jahre nach ihrem letzten musikalischen Grand Slam-Sieg („Ritual In Repeat„) heißt es für das Ehepaar Alaina Moore und Patrick Riley aus Denver, Colorado dieser Tage erneut: Spiel, Satz und Sieg!
Mit ihrem neuen Album „Yours Conditionally“ knüpfen Tennis nämlich nahtlos an die Großtaten aus dem Jahr 2015 an. Soll heißen: Fluffiger Westcoast-Pop trifft auf soulige Retro-Vibes, mit denen man vor allem in den Siebzigern dicke Ausrufezeichen setzen konnte.
Selbstbewusst steht Aliane Moore hinter ihrem Geschlecht. Sie geht im Bereich Feminismus-Debatte tiefer als andere und positioniert sich klar. Ehemann Patrick zieht derweil im Hintergrund die musikalischen Strippen. Und mit denen arbeiteten bereits Größen wie Fleetwood Mac oder Madonna – natürlich nur im übertragenen Sinne.
Tennis kopieren nicht. Sie klonen nicht nur einfach bereits Glänzendes, sondern ummanteln so manch schrullige Pop-Glanztat der Vergangenheit mit eigenen Vibes. Das führt letztlich dazu, dass man sich als Hörer zwischen den Jahrzehnten verbunden fühlt. Was damals toll war, wird im Hier und Jetzt perfektioniert.
Songs wie das atmosphärisch bissige „My Emotions Are Blinding“ oder das ebenfalls herausragende „Ladies Don’t Play Guitar“ beweisen: Tennis ist längst kein elitärer Sport mehr, bei dem man nur in schniekem Weiß Spuren hinterlässt. Tennis ist für alle da.
Egal ob bunt, in Schlaghosen oder mit drolligen Aerobic-Locken auf dem Kopf: Wenn der musikgewordene gelbe Filzball aus Colorado durch die Lüfte segelt, dann klatscht man überall begeistert in die Hände.