Die Ursprünge von I Heart Sharks liegen im Berghain, dem Techno-Mekka Berlins. Die Idee, Synthies und Gitarren zu einem wohlklingenden Ganzen zu verdichten, ist schließlich wahr geworden – in Geheimverstecken und Treppenhäusern unzähliger Clubs, als Vorband von Kraftklub und Friendly Fires, auf jedem noch so kleinen Festival in Deutschland und Europa.
Um ganze neun Jahre gealtert, präsentieren sich die drei Jungs der ersten Stunde nun jünger und dynamischer denn je. Fast schon naiv-pubertierend zelebrieren Sänger Pierre Bee, Gitarrist Simon Wangemann und Drummer Martin Wolf mit Bassist Craig Miller die Hochs und Tiefs des mal farbenfroh schillernden, mal düster-funkelnden Phänomens, genannt Leben.
I Heart Sharks teleportieren mit „Hideaway“ ihr drittes Album in die Lautsprecher dieser Welt. Was zunächst als sommerlich-leichte Platte anmutet, entpuppt sich bei näherem Hinhören als tiefsinniges Glaubensbekenntnis an ein Zuhause, das immer nur ein subjektiv geprägtes Gefühl und kein fester Ort sein kann.
Hinzu kommt, dass die Bandformation der Tierschützer internationaler nicht sein könnte: zwei Engländer, ein New Yorker und ein Deutscher.
„This is our house. Let’s make it a home“ wirkt als Ode an ein Freiheitsgefühl, das es stets aufs Neue zu erstreiten gilt – vor altbackenen Konventionen, gesellschaftlich auferlegter Hektik und Bescheidenheit. „Hideaway“ ist eine akustische Flucht vor der Realität, irgendwo hängengeblieben zwischen Traum und Eskalation, eben German-British-Post-Pop aus der Hauptstadt.
Von diesem Gefühl zeugt z.B. der Song „Lost Forever“, den man getrost als Anspieltipp empfehlen kann.
Auf, auf ins Haifischbecken! Denn Hunde, die bellen, beißen nicht – das gilt auch für I Heart Sharks. Solang sie noch entspannt auf der Synthies-Sound-Welle surfen, werden sie noch die ein oder andere Plattenkritik glamourös überstehen.