Teenage Fanclub machen sich gerne rar: Die letzten beiden Alben der ehemaligen Indiepop-Vordenker erschienen 2005 und 2010. Sechs Jahre nach „Shadows“ erscheint nun mal wieder neues Material – mit den gewohnten Konstanten:
Das zehnte Studioalbum „Here“ versammelt zwölf Songs, die wie gewohnt zu gleichen Teilen von den drei Songwritern Norman Blake, Gerard Love und Raymond McGinley stammen und die eigentlich auch sonst wieder alles so machen wie immer.
Im 27. Jahr ihres Bestehens fangen die Schotten logischerweise nicht mehr an, sich groß zu wandeln oder irgend jemanden vor den Kopf zu stoßen. Stattdessen werden Kernkompetenzen gepflegt:
Der Opener „I’m In Love“ ist sonniger Wohlfühl-Indierock mit herrlich schmachtenden Lyrics und Melodien zum Weltumarmen. „Hold On“ stellt aktuelle Pressefotos der Band an felsiger Meeresküste mit brandenden Gitarren und Harmoniegesang akkurat akustisch nach. „I Was Beautiful When I Was Alive“ sinniert introvertiert vor sich hin, klingt dabei aber hinreißend entspannt.
Nur wenige Songs lassen zwischendurch explizit aufhorchen und bannen die Gefahr, dass „Here“ in einem Rausch an gitarrenpoppiger Gefälligkeit allzu schnell vorbeirauscht:
„Steady State“ schwebt auf Klangwolken und jazzigen Schlagzeugtupfern dahin; „The First Sight“ integriert ein paar Trompeten in eine Wand aus Gitarrensound. Mit „Connected To Life“ kommt zum Abschluss des Albums noch eine Akustikgitarre zu Ehren, zu der sich flirrendes Feedback gesellt.
Wer Teenage Fanclub für ihre Fähigkeit schätzt, fluffige Powerpop-Songs zu schreiben, welche die Traditionslinien der Beach Boys oder R.E.M. weiterführen, wird auch mit „Here“ eine schöne Zeit vor dem Musikplayer haben.
Veränderung oder großartige Neuerungen sollte man aber wohl nicht (mehr?) erwarten.