Als sich Sam Genders im Jahr 2007 endgültig aus dem Hause Tunng verabschiedete, ging ein Raunen des Entsetzens durch die Folktronica-Szene. Nun haben sich Genders und sein langjähriger Kreativpartner Mike Lindsay aber endlich wieder zusammengefunden.

In Reykjavik, dort wo Lindsays Studio beheimatet ist, steckten die beiden Soundnerds in den vergangenen Monaten des Öfteren mal wieder die Köpfe zusammen. Das Resultat präsentiert sich dieser Tage unter dem Projektnamen Throws; einem neuerlichen Duo-Ausrufezeichen, das mit psychedelisch angehauchten Synthesizer-Wänden und klassischem Folk um die Ecke kommt. Unterstützt werden die beiden unter anderem vom Streichquartett Amiina (Sigur Rós) und Sigurlaug Gísladóttir (mum). Die Spannung steigt.

Das eröffnende „The Harbour“ beginnt mit stoischen Drums und frickeligen Gitarren. Ein Hauch von The Black Keys? Nur kurz. Nach dreißig Sekunden wendet sich das Blatt. In den Vordergrund rücken nun hallige Gesänge und Synthieflächen aus dem 80s-Archiv.

So geht es auch weiter. Knarziger Pop („Punch Drunk Sober„) paart sich mit klassischem Singer/Songwriter-Folk („Silence In Between“). Es folgt pure Entspannung, ehe sich die „High Pressure Front“ von ihren Ketten löst und sich in hibbelige Rockwelten verabschiedet.

Experimentierfreudig und abseits gängiger Konventionen kommen Mike Lindsay und Sam Genders richtig in Fahrt. Es wird geschunkelt („Knife“), geträumt („Sun Gun“) und alles in einen Topf geworfen, was dem Zweier in puncto Sounds und Vibes lieb und teuer ist („Bask“, „Learn Something“).

Genders und Lindsay sind endlich wieder ein Paar. Und es hört sich so an, als hätten sie Spaß im Hier und Jetzt. Ergo: Alles wieder gut. Die Folktronica-Community kann wieder aufatmen. Wurde aber auch Zeit.

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