Hendrik Weber. Dieser Name hat Gewicht. Er ist, vor allem aufgrund seines Überwerks „Black Noise“ von 2010, letztlich einer der unumstößlich anzuführenden Gründe, warum jene Variante des Minimal Techno, welche weniger Tanzmusik als vielmehr Kopfkinokunst und wertvolles Kulturgut ist, global betrachtet unangefochten in Deutschland am Besten erdacht und erschaffen wird.

Mit „The Triad“, der Dreiklang, erscheint nach sechs Jahren ein sehr würdiger Nachfolger des bahnbrechenden „Black Noise“. Wie sehr Beataufschichtungen Kaskaden an Rhythmusketten erzeugen und im Zusammenspiel mit exotischem Instrumentengebrauch und außerweltartigen Gesangsparts rauschartige Assoziationen im Kleinhirn verursachen, wie sehr dieser Minimal Techno handwerklich krass gut gemacht ist, überlasse ich der De:Bug. Techno zu sezieren bleibt ein Spezialgebiet.

Was Hendrik Weber als Pantha Du Prince wie kaum ein anderer erreicht, ist dieses ewige Clubkind, dieses auf Hedonie gebuchte Genre der Sorglosigkeit in eine andere Bedeutungsebene zu verfrachten. Das ist gar nicht mehr so weit weg von großen Gefühlsmomenten Radioheads. Und doch ist es Minimal Techno.

Die Gründe sind hierfür einschlägig benannt worden: Der ehemalige Bassist der Hamburger Indie-Band Stella hat einen unverkennbaren Instrumenten-Touch in seinem Sound. Shoegaze-Anleihen durchziehen das Frühwerk. Ästhetisch baut sich durchaus eine Nähe zu Slowdive, Ride und My Bloody Valentine auf, auch wenn es, wie gesagt, nur Minimal Techno ist.

Elektronische Musik auf höchstem Niveau: mit „The Triad“ bleibt bei Pantha Du Prince alles beim Alten. Ein Trip, der nicht mäandert; ein Traum, der haptisch fassbar erscheint; eine Stille, die tost und tobt: Musik, Hendrik Weber steht dafür ein, wie eine Qualitätsmarke, kann so staunend machend viel.

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