Freitagfrüh war Adam Green im Morgenmagazin. Der große Adam, irgendwie druff und daneben, steht neben der kleinen Dunja Hayali, smart und fordernd. Green ist als Aladin verkleidet und viel passiert nicht: Green leiert seinen neuen Song vor, wie ein Teenager, der zum Gitarreüben auf sein Zimmer geschickt wurde und der jetzt genervt vor sich hin klimpert. Dann sagt er noch, dass er Aladin ist, sich in ein It-Girl verliebt hat und noch irgendwas mit 3-D-Druckern.

The same procedure also, das übliche Ding, das Green jedes Mal abspult, wenn er ein neues Album herausrülpst. Green, Adam: Der letzte Slacker. Nee, kein Slacker im Beck’schen-Sinne, kein Loser. Sondern so verslackt, dass die letzten Alben (darunter eines mit der Little-Joy-Sängerin Binki Shapiro, die also größte Übung darin hat, über geklimperte Gitarren zu säuseln) immer absolut mittlerer Durchschnitt waren — immer kaum zu sagen, ob unglaublich belanglos oder unglaublich intelligent, die Rülpser vom großen Teenager Adam Green.

Und jetzt „Aladdin“? Im Video zur ersten Single-Auskopplung „Never Lift A Finger“ drückt sich Green in einer selbstgebastelten Papmaché-Welt herum. Der Prinzessin hechtet er nur halbherzig hinterher. Das kann man nun cool finden, und das war es ja auch lange.

Adam Green ist ein klassischer Teenie-Schwarm der 00er, wie Julian Casablancas von The Strokes oder Alex Turner von den Arctic Monkeys. Alle haben eines gemeinsam: Der seltsam abwesende Blick, das Desinteresse, das in jedem Blick liegt, keine Regung, wirklich rein nichts, was sich regen könnte, aus welchem Grund auch immer. Niemals einen Finger rühren.

Der Rest vom Green-Album plätschert erwartungsgemäß so dahin. Erwähnenswert vielleicht noch die Backpulver/Kokain-Hymne „Do A Blow With Me“, also das Gegenstück zum „In love With The CoCo“-Clubhit von O.T. Genasis.

Oder die kleinen Skits zwischen den Titeln, in denen entweder Aladin oder sein Dschinn über wichtige Themen diskutieren: „God = Humans / Nature + Aliens“, lautete eine Gleichung. Der Dschinn ist wahrscheinlich druff. Warum auch nicht?

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