Not just your little M.I.A. Santigolds Label, die weniger bekannte, aber bessere der beiden Genre-Fusionistinnen zu sein, wird sie auch mit ihrem dritten Album wohl nicht so recht los werden. Denn im Grunde verhält es sich mit Santi Whites neuem Album, „99 Cents“ genau so wie mit ihren Vorgängern auch: Das ist er, der Global-Pop an dem es nichts zu meckern gibt, der Qualität, Entertainment, aber auch Denkanstöße miteinander verbindet, und genau deshalb in dieser Kombination schon zuviel ist für den ganz großen Erfolg.
Nicht, dass an „99 Cents“ nichts Neues mehr dran wäre. Santi Whites Pop/Hip Hop/Dub-Fusion vermischt derart viele Stile zu einer Gemengelage des Global-Pop, dass man damit hundert Alben füllen könnte, die sich nicht erschöpfen, nicht wiederholen würden.
Zumal Santigold eine hörbar wohltuende Rock’n’Roll-Erdung in ihrem Sound hat. Klar, war sie doch zuvor die Sängerin einer lokalen Punk Band in ihrer Heimatstadt Philadelphia, deren Alben immerhin vom Bad Brains-Bassisten Darryl Jennifer produziert wurden.
Vom rockigen Einschlag ist, im Gegensatz zum tollen Debüt „Santogold“, zwar strukturell fast nichts mehr übrig, in ihrer Attitüde indes bleibt sie eine souverän-toughe Lady, die sich durch Electro-Dub-Monster genauso nonchalant durchrappt wie durch federleichten Feel-Good-Pop.
Dem geneigten Santigold-Kenner sei versichert, dass sich Santi White auch dieses Mal wieder eine ganze Fußballmannschaft an tatkräftiger Unterstützung ins Boot geholt hat, wovon Rostam Batmanglij (der Dude, der jetzt bei Vampire Weekend ausgestiegen ist), iLoveMakonnen oder Dave Sitek von TV On The Radio nur die Speerspitze bilden.
Man könnte sich jetzt eventuell daran stören, dass sich „99 Cents“ auf Albumlänge ein paar Durchhänger leistet. Sound-Cocktail-Versuche, die nicht ganz so aufgehen wollen wie die Kracher „Rendezvous Girl“, „Can’t Get Enough Of Myself“ und vor allem „Banshee“.
Aber ach: Nur weil ihr Debüt, als sie noch Santogold hieß und noch nicht gerichtlich gezwungen wurde, den schon belegten Namen zu ändern, ihr bestes Album bleibt, heißt das noch lange nicht, dass „99 Cents“ nicht jeden Cent wert wäre.
Und auch wenn Santi White von Super Bowl Halftime Shows weit entfernt bleibt und weiterhin mit ihrer bekannteren Kollegin verwechselt werden wird, gibt es hier konsequent und wieder einmal beide Daumen nach oben.
Eine Antwort
99 cent ist, wie das cover es auch auch darstellt ein statement zum thema wer bezahlt schon für musik wenn es die im netz an jeder ecke für lau gibt, outside the war das geht dermaßen gut rein oder rendezvous girl locker flockig legt es sich in die ohrmuschel zucker süss mhmmmm, klar ist schon sehr kommerziell, was solls..