Das Debütalbum „Be Sensational“ von Jeanne Added beginnt mit einem Paukenschlag. Wabernde Soundscapes, oszillierende Anne Clark-Reminiszenzen und ein mantraartiger Gesang bestimmen das Klangbild von „A War Is Coming“, einem hybriden Hier und Jetzt-Weckruf. „There’s a bigger picture, that says we belong all together“ raunt die platinblonde Französin mit einem leicht aufgesetzten britischen Akzent ins Mikrofon. Da soll noch einmal einer behaupten, in Frankreich würde sich niemand für die aktuelle Flüchtlingskrise interessieren. Ob gewollt oder nicht: „A War Is Coming“ setzt ein Zeichen.
Auch der Rest des Albums lässt aufhorchen. Zwar sucht man weitere vermeintlich politische Botschaften vergebens. Aber das ändert nichts am aufrüttelnden Gesamteindruck, den „Be Sensational“ von der ersten bis zur letzten Minute hinterlässt.
Mit ähnlich gestrickten Post-Wave-Ausrufezeichen à la „It“ „Lydia“ und „Back To Summer“ schickt die in Reimes geborene Sängerin weitere Songs ins Rennen, die gekonnt zwischen alten Erinnerungen und neuzeitlichem Elektro-Glanz hin und her pendeln.
Jeanne Added spielt aber keinesfalls nur maschinell ihren Stiefel runter. Madame hat auch Gefühle. Und diese untermalt sie auf Songs wie „Look At Them“ und „Be Sensational“ mit teils düsteren Synthiewellen und ploppenden Beats.
Eingängig geht es auf Jeanne Addeds Debütalbum nur selten zu. Dennoch bleibt vieles in den Gehörgängen haften. In erster Linie ist es die unnahbare Atmosphäre, die Freunde sphärischer Soundlandschaften in ihren Bann zieht.
Obendrein beeindruckt das Album mit einer glasklaren Produktionsdichte, sowie einer sich mystisch präsentierenden Hauptprotagonistin, der scheinbar jegliche Trends und Hypes am Allerwertesten vorbei gehen. Nicht unbedingt die schlechteste Mixtur für eine ins Auge gefasste Pop-Karriere auf der Überholspur.
Eine Antwort
schade spielt nicht in bayern, ist ja auch klar, wer was auf sich hällt, schönes indi-pop album, das laune macht