Die humoröse Nullerjahre-Kombo Eagles Of Death Metal mit dem Queens-Of-The-Stone-Age-Dude hinter den Fellen ist wieder am Start (jetzt umbenannt in EODM). Ganze sieben Jahre sind seit dem letzten, relativ enttäuschenden Album ins Land gegangen, umso lieber kann man sich an die schon rund zehn und mehr Jahre auf dem Buckel habenden ersten beiden Scheiben der Death-Metal-Adler erinnern, die mit dem im Namen posaunten Genre ungefähr so viel zu tun haben wie Gregor Gysi mit dem Wu-Tang Clan.

Schnauzer-Chef Jesse Hughes hat zwischendurch, 2011, noch ein echt schlechtes Soloalbum zustande gebracht, als Boots Electric, so dass schon ein unschöner Niedergang zu befürchten stand. Doch zum Glück hat Hughes seinen alten Schulkumpel Josh Homme, ohne den es, da muss man kein Prophet sein, die Eagles Of Death Metal nie gegeben hätte.

Der mit Kyuss und Queens Of The Stone Age Rock-, respektive Desert- oder Stoner-Rock-Geschichte geschrieben habende Homme haut hier zwar nur auf Snare, Hi-Hat und Bass Drum, ist aber ein spürbarer Einfluss in Jesse Hughes Balzmusik.

Die Eagles Of Death Metal werden sich nicht mehr neu erfinden: Mit Cowboystiefeln, jeder Menge Denim und nach hinten gekämmter Haarpracht wird hier kräftig dem Boogie Woogie gehuldigt und eine verschmitzte Spielart des Alternative-Rock dargeboten, die Spaß haben will und die sich relativ sorgenfrei um die Annäherung an das andere Geschlecht bemüht.

„Zipper Down“, mit dem absichtlich dämlichsten Cover des Jahres (eine kleine Reminiszenz an die Homme-Freunde und auf seinem legendären „Songs For The Deaf“ mitgewirkt habenden falschen Gebrüder Ween und ihr damals noch Skandal erregendes Cover zu „Chocoloate & Cheese“) ist besser als das letzte EODM-Album. Mit „Complexity“, „The Deuce“, „Skin-Tight Boogie“, „Oh Girl“ und dem Duran Duran-Cover „Save A Prayer” ist hier gutes, sexuell aufgeladenes Rock’n’Roll-Material vorhanden, um das bestiefelte Tanzbein zu schwingen. Durchschnittlichkeiten wie „Got A Woman“ oder „Got The Power“ lassen es aber nicht an ihr großartiges Debüt heranreichen.

Die provozierenden Machoismen dieser Band sind freilich reine Fassade, hier geht es um den Boogie Woogie, letztlich, um gelebte Hedonie. Das ganze relativ abschreckende Drumherum, Äußerungen Hughes von wegen „Zipper Down“ habe die Kraft den Weltfrieden zu bringen oder Analsex sei die Lösung jeglichen Problems auf der Erde: Ach, komm. Schon okay der Dude.

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