Foster The People, Passion Pit, Phoenix: Die Bandnamen, die derzeit die Runde machen, wenn es um das Debütalbum der vier norwegischen Synthie-Popper von Kid Astray geht, klingen wahrlich vielversprechend. Von der neuen Speerspitze der next Pop-Generation ist gar die Rede. Und für wahr: Die Snippets, die sich bereits Wochen vor der Albumveröffentlichung ihren Weg durchs World Wide Web bahnten, hinterließen große Spuren. Die Erwartungen sind also dementsprechend hoch. Nun ist es endlich soweit. „Home Before The Dark“ steht in den Startlöchern. Und? Knallt’s? Oder wurde das meiste Pulver – wie schon bei diversen Greenhorn-Vorgängern – bereits im Vorfeld verschossen?
Nach den ersten beiden Durchläufen stehe ich noch im Dunkeln. Sicher, tanzwütige Dancefloor-Schnipser wie das eröffnende „The Mess“, das Erinnerungen an Tears For Fears-Glanzzeiten weckende „Diver“ oder die Depeche-Mode-goes-Disco-Perle „Walking“ nisten sich im Handumdrehen in die Gehörgänge ein. Andere hingegen scheitern bereits auf dem Weg dahin. Meist stolpern sie über ihre eigenen Füße, so wie beispielsweise das kindlich verspielte „Back To The Ordinary“; ein Song, in dem branchentypische Trademarks einfach nur leblos aneinandergereiht werden.
Tracks wie „Still Chasing Nothing“ oder das leicht verkopft schunkelnde „No Easy Way Out“ kommen ebenfalls nicht über den Mitläufer-Status hinaus. Einzig das am Ende noch einmal für Furore sorgende Laut-leise-Spektakel „Not A Kid Anymore“ wagt einen Blick über den eigenen Tellerrand. Doch da ist der Drops schon längst gelutscht.
Auch nach zwei weiteren Durchläufen zucke ich noch mit den Schultern. Viel mehr als drei oder vier überdurchschnittliche Ausreißer hat „Home Before The Dark“ dann doch nicht zu bieten. Aber Rom wurde schließlich auch nicht an einem Tag erbaut. Geben wir den Kid Astray-Verantwortlichen also noch ein bisschen Zeit. Das junge Sextett aus der norwegischen Kleinstadt Sandvika steht ja erst am Anfang.