Flashback: Mit der Veröffentlichung ihres Debütalbums mit selbigem Titel sicherten sich Trümmer ab Mitte 2014 einen festen Platz in der Indie-Rock Szene.
Dienstagabend, Frankfurt am Main: Die Stadt scheint belebt und dennoch mit einer gewissen Ruhe vereint. Hier und da schallen Klänge der Straßenmusiker durch Seitengassen der Innenstadt und eine Handvoll Punks haben sich zu Dosenbier und Schwatz in geselliger Runde versammelt. Noch eine Zigarette auf dem Weg ins ,‚Zoom‘‘, das heute von den drei Nordlichtern Trümmer aus Hamburg für den Ausklang ihrer EUPHORIE Tour gewählt wurde.
Dunkel, urban und klein, aber gemütlich und in intimer Atmosphäre, so setzt die ebenfalls aus der Hansestadt stammende Vorband ‚,Der Ringer‘‘ den Auftakt des Abends. Stilistisch etwa im soft angehauchten Punk einzuordnen. Eine gute halbe Stunde lang vermittelten die Jungs einen wirklich soliden Sound. Reinhören kann sich lohnen.
Nach kurzer Umbauphase, Soundcheck, Kamera-nochmals-auf-Einstellungen-checken und einem Becks später, betraten Trümmer dann um kurz nach 22:00 Uhr die Bühne.
Trio oder doch Quartett? Der ein oder andere dürfte verwundert gewesen sein, denn zumindest auf der Bühne treten Sänger Paul Pötsch, Bassist Tammo Kasper und Schlagzeuger Maximilian Fenski mit Verstärkung zu viert in Aktion.
Mit einem „Verdammt, wir freuen uns über jeden einzelnen, der es heute von der Couch hierher geschafft hat.“ begrüßt Paul Pötsch die Gäste und fügt hinzu: „Zu unserem letzten Gig in Frankfurt zählten wir ganze 7 Leute vor der Bühne, wovon 3 nur wegen der Vorband da waren.“ So sicherten sich Trümmer schnell die Sympathie der Frankfurter.
„Wir wandeln Wut zur Liebe“, unter diesem Motto füllte die Band diesen Abend mit tiefgehender und anspruchsvoller Livemusik, lyrisch auf hohem Niveau und stets auf einer Wellenlänge und in Interaktion mit dem Publikum. Die allgemeine Liveperformance war sehr überzeugend, Gesang und Gitarren waren gut aufeinander abgestimmt. Nur zum Ende eines der letzten Songs gab es kurzzeitig ein paar Soundaussetzer der Gitarre von Paul, was dieser entschuldigend mit den Worten „Hey Leute, das ist Livemusik.“ kommentierte.
Man hatte das Gefühl, ein Konzert von guten Freunden zu besuchen, keine schlechten Allüren, keine überheblichen Attitüden und immer auf Augenhöhe mit dem Publikum. Die Stimmung war sehr gelassen und trotz Tourende hatte man nicht im geringsten das Gefühl von eingängiger Routine.
Die Euphorie der Jungs war bis zum letzten Song zu spüren. Musik aus Überzeugung! Das vermittelten Trümmer an diesem Abend.