Die Nu Rave-Könige sind zurück. Und zwar mit Nu Rave. Auch wenn dies banal klingt, war das so nicht zu erwarten, hatten sich die Klaxons doch zuletzt mit ihrem Label überworfen und mit „Surfing The Void“ vor vier Jahren nicht gerade das Glanzstück ihrer Diskographie hervorgebracht. Sowohl Fans als auch Feuilleton waren damals enttäuscht.
Anstatt nun um des Erfolgs Willen eine stilistische Neuausrichtung zu erzwingen, die eigentlich nicht im Sinne der Band liegen würde, besannen sie sich auf das, was sie können und präsentieren nun ihr neues Machwerk „Love Frequency“.
Heraus gekommen ist eine lupenreine Diskoplatte – aber natürlich im modernen Sinn. Angestaubte 70er-Melodien werden einen nicht belästigen. Stattdessen bekommt man eine Mischung aus Dance, Pop und Indie-Rock serviert, die genau weiß, wie der Puls der Zeit schlägt. Dabei gelingt den Klaxons das Kunststück, saubere, gerade Songs einzuspielen, die trotz Ermangelung an Ecken und Kante nicht aalglatt wirken, sondern eine gewisse Originalität besitzen, die einen in ihren Bann zieht.
Bei Songs wie „There Is No Other Time“ oder „Rhythm Of Life“ bleibt es selbst dem größten Pop-Muffel nicht erspart, mindestens das Bein rhythmisch im Takt zu bewegen – oder sogar den ganzen Körper auf der Tanzfläche.
Zu den Disko-Elementen gesellen sich Versatzstücke des Synthie Pops der 80er. Diese Mischung ist nicht neu, weiß allerdings immer wieder zu gefallen, wenn man sie so intelligent inszeniert wie auf „Love Frequency“. Der Beat wird von den Klaxons über einen Großteil des Albums durchgetrieben – eine Rastlosigkeit, die vor allem durch Bass und Drums erzwungen wird. Das Tempo wird lediglich bei „Liquid Light“ und „The Dreamers“ ein bisschen gedrosselt.
Wer die beiden Vorgänger-Alben „Xan Valleys“ und „Myths Of The Near Future“ mochte, darf Freudensprünge machen, denn „Love Frequency“ ist nah dran an der alten Qualität der Band. Einzig schade: Die Gitarren, die vor einigen Jahren noch für die Würze in den Songs und das gewisse Etwas sorgten, wurden dieses Mal stärker vernachlässigt. Auch ein Riesenhit wie „Golden Skans“ fehlt. Stattdessen bekommt man allerdings ein in sich schlüssiges Album, an der sowohl Band als auch Hörer Spaß haben werden.