We Have Band (Credit Tom Oldham)Das Dreigespann We Have Band aus Manchester ist eine noch relativ junge und frische Band, die aber schon viel Erfahrung gesammelt hat.

Ende der 80er, Anfang der 90er wurden Bands aus Manchester auch mal gern Bands aus „Madchester“ genannt. Die Happy Mondays, Stone Roses und auch die legendären New Order gehörten zu diesem Kreis. Diese „Rave“-Bewegung war eine Mischung aus Independent, Psychedelia und elektronischer Tanzmusik.

Dies trifft auch auf We Have Band zu, denn all diese genannten Stile vereinbaren sie in ihrer Musik. Sie machten sich bisher aber auch einen Namen, indem sie Songs von Gorillaz, Bloc Party und M83 einem Remix unterzogen. Zwei Jahre nach dem letzten Album „Ternion“ bringt das Trio nun also „Movements“ unter die Leute. Dieses bietet genau den richtigen Soundtrack für den Sommer.

Gleich der Opener „Modulate“ ist lebendiges Stück Musik, das die Beine zum Tanzen verführt. Lieder wie „Save Myself“ und „Burning My Lips“ sind genau das richtige Futter für alle Sonnenanbeter und Gute-Laune-Menschen. Natürlich ist bei allem, was in den Dance-Bereich geht, die Gefahr groß, dass es nur eine kurze Haltbarkeitszeit besitzt. Aber We Have Band füllen nicht das ganze Album mit Dance-Music.

Gegen Ende des Album gehen sie ein wenig in Richtung Indie, unterlegt mit elektronischen Elementen. Man wünscht sich schon, dass mehrere solcher Lieder den Weg auf das Album gefunden hätten. Vor allem das Abschlusslied „Blue“ ist von solcher Schönheit, das man am liebsten schreien würde: Mehr davon! Aber wer hier ganz genau hinhört, der bemerkt Parallelen zum Lykke Li Über-Song „I Follow Rivers“. Es ist beileibe keine Kopie, aber die Grundstimmung, zumal im Mittelteil, kommt diesem Hit doch sehr nahe. Hier zeigt die Truppe sich von ihrer etwas dunkleren Seite.

Was dieses Album jedoch so interessant macht, ist vor allem der Wechsel zwischen weiblichem und männlichem Gesang. Die Rollen sind klar verteilt: Die Frauenstimme kommt bei den Dance-Tracks und die Männerstimme bei den eher dunkleren Momenten zum Einsatz.

Da sich We Have Band schon einen exzellenten Ruf als Live-Band gemacht haben, ist man jetzt natürlich gespannt, wie die Lieder in den Konzerten rüber kommen. Denn solch eine Platte entwickelt ihr volles Potenzial erst richtig live, wie dies öfters der Fall ist, wenn es in Richtung Dance-Musik geht.

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