Es scheint modern zu sein, zunächst mal auf kleine Clubtour zu gehen, bevor dann anschließend in einer weiteren Tour die großen Hallen gefüllt werden sollen. So macht es derzeit Casper und auch Chvrches aus Glasgow verfolgen dieses Konzept. Als Teil der Clubtour waren die Elektro-Popper am Freitag im Strom in München.

Das Publikum im restlos ausverkauften Strom scheint überwiegend unter 20 zu sein, mit einem erwartungsgemäß hohem Frauenanteil. Nach angemessener Wartezeit, ohne sich groß feiern zu lassen, kommen dann die drei Schotten auf die Bühne. Lauren Mayberry begrüßt das Publikum auf Deutsch und erklärt, dass sie es ein bisschen spricht. Allerdings folgen dann außer diesen keine weiteren Worte auf Deutsch.

Dann beginnen Chvrches mit „Lungs“ und benötigen nur gefühlte 10 Sekunden, um die richtige Stimmung im Saal zu schaffen. Sie spielen zunächst ohne viel Ansage die Titel des aktuellen Albums „The Bones Of What You Believe“ hintereinander weg. Der Elektrobeat kommt dabei sehr gut rüber und Hits wie „We Sink“, „Lies“ und „The Mother We Share“ bringen die Besucher zum Tanzen und Mitwippen.

Offenbar geht es aber der zierlichen Lauren Mayberry, die ohne Zweifel die süßeste Stimme im Pophimmel seit Harriet Wheeler von den Sundays hat, dann doch etwas zu schnell. Sie beginnt in einer Titelpause einen Disput mit Keyboarder Iain Cook, er möge sie doch nicht so drängen und nicht immer so schnell mit dem nächsten Titel beginnen.

Ein weiterer, unterhaltsamer Versuch, den Auftritt in die Länge zu ziehen, ist dann Laurens Frage ins Publikum, ob jemand Geburtstag hat. Natürlich gibt es einen und Lauren erkundigt sich rührig, wie denn „Happy Birthday“ auf Deutsch heißt. Das führt dazu, dass das gesamte Publikum spontan ein Geburtstagsständchen singt. Eine sehr schöne Einlage. Und überhaupt schafft es Lauren Mayberry, die einzige Frau im Pop-Business, die nicht tanzen kann, eine zauberhafte und schon irgendwie familiäre Atmosphäre zu erzeugen.

Der Konzertabend geht weiter mit „Science/Visions“, einem Song, der auch gut auf die letzte Austra Platte gepasst hätte und „Under The Tide“, dem schon auf „The Bones Of What You Believe“ unnötigen Versuch von Zweit-Keyboarder Martin Doherty, sich als Sänger zu profilieren. Nach einer guten Stunde ist dann bereits Schluß.

In Ermangelung von weiteren verfügbaren Songs, spielen Chvrches dann als einzige Zugabe eine grandiose Coverversion von Whitney Houstons „It’s Not Right But It’s Okay“ von dem Album „My Love Is Your Love“. Das kennen dann die wenigsten aus dem jungen Publikum, aber es ist ein großartiger Abschluss eines kurzen, knackigen, aber effektiven Konzertabends.

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