Bereits letzte Woche in UK veröffentlicht, ist mit „True Romance“ nun der erste Longplayer von Charli XCX erschienen. Warum das Album in Deutschland erst Ende Mai erscheinen wird (bei iTunes Deutschland ist es noch nicht mal in der Ankündigung), ist unklar, zeigt aber wieder einmal, dass die Globalisierung noch nicht überall in der Musikindustrie durchgeschlagen hat.

Charli XCX gibt es bekanntlich schon seit 2008. Damals, im zarten Alter von 16 Jahren, hat sie mit den zwei wirklich bemerkenswerten und mittlerweile vergriffenen EPs „!Franchesckaar!“ und „Emelline/Art Bitch“ ein erstes Achtungszeichen gesetzt. Originelle Samples und eine unkonventionelle Frische ließen auf einen neuen Star hoffen.

Charlotte Aitchison, wie Charli mit bürgerlichem Namen heißt („XCX“ ist angeblich die Abkürzung für „Xrated Cunt Xrated“), ist nun seit 2011 und dem vermutlichen Abschluss der Schule wieder aktiv.

Neben einer Flut an Vorab-Singles, Remixen, EPs, Mixtapes und kostenlosen Downloads von der Website, ist Charli XCX vor allem auch als Co-Autorin und Feature für den Coca Cola Song „I Love It“ von Icona Pop einem größeren Publikum bekannt geworden.

Anders als die 2008er EPs und der gleichnamige Film mit Christian Slater und Brad Pitt auf Basis eines Drehbuches von Quentin Tarantino, hat „True Romance“ nichts mit Rebellion und hartem Anarchismus zu tun.

Charli XCX, die unter anderem Björk und Austra als Vorbilder nennt, hat sich sehr stark an dem Sound der momentan angesagten britischen Pop-Frauen wie Ellie Goulding, Marina And The Diamonds, Little Boots oder Emeli Sandé orientiert. Einzig die Samples unterscheiden sich in dem ein oder anderen Detail.

Nichtsdestotrotz ist „True Romance“ ein gutes Album. Es gibt viele eingängige, potenzielle Hits wie z.B. „Grins“ sowie den Singles „You’re The One“, „Stay Away“ oder „You (Ha Ha Ha“.

Die Platte funktioniert zweifellos im Auto oder anderen Verkehrsmitteln sowie zum Nebenbei-Hören bei allerlei Art von Tätigkeiten. An den besten Stellen auf „True Romance“ spürt man eine gewisse entrückte, elektronische Distanz, wie man sie früher von The Art of Noise kannte, die wohl nicht nur rein zufällig auf Charli XCX‘ Mixtape „Super Ultra“ gesampelt wurden.

Und eine solche Referenz von einer gerade mal 20-jährigen, die angeblich bereits mit acht Jahren begann Musik zu machen, muss man einfach anerkennen. Ebenso wie den Anspruch, ganz oben in der Pop-Liga mitzuspielen.

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