Dies ist We Have Band’s relativ fix nachgeschobenes zweites Album nach dem gleichnamigen Debüt von 2010. Über die Nicht-Originalität einiger Bandnamen haben wir uns ja schon das eine oder andere Mal ausgelassen. We Have Band schießt in dieser Beziehung sicher den Vogel ab, aber das dahinter stehende Ehepaar Thomas und Dede Wegg-Prosser sowie Darren Bancroft sind uns viel zu sympathisch, um ihnen das hier weiter anzulasten.

Die zweite Platte ist ja normalerweise eine schwierige. Oft wird das in der Regel nun höhere Budget einfach dazu verwendet, jegliche Kanten und Ecken weg zu produzieren und durch unnötige Gimicks zu ersetzen. Selten ist in der Pop Musikgeschichte das zweite Album besser als das erste (eigentlich fällt mir da auf die Schnelle nur Interpol ein). Um es vorweg zu nehmen: „Ternion“ ist eine große, seltene Ausnahme.

Schon der Opener „Shift“ fängt etwas mystisch an und schafft gleich die richtige Atmosphäre ohne ins Irrelevante abzudriften und unter Beibehalt des genau richtigen Tempos. Überhaupt haben We Have Band einen Weichspülgang runter geschalten und einigen hintern-tretenden Beat hinzu gefügt. In „Where Are Your People?“ lassen dann die Foals kurz grüßen, in „Visionary“ New Order. Diese Referenzen beschreiben auch ganz gut den phantastischen Mix zwischen sphärischer, wohl-dosierter Geheimniskeit und dem passenden elektronischen Rhythmus. Einfach großartig.

Die Stimme von Darren Bancroft klingt nun auch etwas sehnsüchtiger, jedoch noch weit genug weg von TV On The Radio und den verehrten Pere Ubu. Sein Gesang kombiniert sehr gut mit dem von Dede Wegg-Prosser, die mal wie Martina Topley Bird, mal wie Pia Lund (mittlerweile wieder Philipp Boa And The Vodooclub), aber meistens wie sie selbst klingt.

Bereits einige Wochen vor Veröffentlichung war ein Album-Preview erhältlich, die sogenannte „Ternion Sample EP“ mit 3 Songs. Einer davon ist besonders lohnenswert und nicht auf dem Album enthalten, die Akustik-Version von „What’s Mine, What’s Yours“. Unter dem Link oben könnt ihr sie immer noch herunter laden.

Ebenfalls lohnt sich die limitierte 2CD Edition mit einem knapp 27 minütigen Mix des Albums von Thomas Wegg-Prosser. Es gibt außerdem bei Recordstore noch eine limitierte 3CD Edition mit einer zusätzlichen „Aside Edition“ mit Remixen und Edits.

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