„I‘m With You“ – das ist das neue Album der  Red Hot Chili Peppers. Wenn man jemanden nach dem besten Album der Chili Peppers fragt, wird fast immer die „Blood Sugar Sex Magik“ Platte genannt – für viele ein Meisterwerk der Bandhistorie. Seit diesem Album sind die Chili Peppers nicht mehr wegzudenken – auch wenn die nachfolgenden Alben nie an den Erfolg anschließen konnten.  Das neue Album „I’m With You“ wird dies leider auch nicht schaffen.

Eine Pille, eine Fliege und ein weißer Hintergrund – so kommt die neue Platte daher. Sehr schlicht aber dennoch ein Hingucker. Wenn dann schließlich der erste Song „Monarchy Of Roses“ aus den Boxen ertönt, wird man zunächst mit einem wirren psychedelischen Intro hypnotisiert. Der Spannungsbogen ist hier aber wirklich sehr gut gelungen und die wirre Strophe wird mit einem ohrwurmverdächtigen Refrain aufgelöst.   Die erste Singleauskopplung „The Adventures Of Rain Dance Maggie“ lässt sich mit dem Songaufbau vollsten abgleichen. Auf jeden Fall potenzielle Ohrwürmer – es fehlt aber definitiv an Innovation. Die Chili Peppers werden leider seit ihren letzten Alben immer berechenbarer.

„Factory Of Faith“ ist der zweite Song auf der Platte und kommt mit einem groovigen Bassintro daher. Auch hier ist der Refrain wieder ein voller Überflieger – auch wenn der Track sehr einfach gestrickt ist. Aber schon beim zweiten Song fällt auf, dass John Frusciante  an der einen oder anderen Stelle einfach fehlt. Klinghoffer spielt für meinen Geschmack zu viele abstrakte Melodien, die eher als mittelmäßige Improvisation abgestempelt werden könnten. Dennoch kann Klinghoffer auch überzeugen, wie zum Beispiel bei den Songs „Goodbye Hooray“ und „Look Around“.

Bei den Tracks „Ethiopia“, „Dance Dance Dance“ und „Annie Wants A Baby“ beweist Flea mal wieder, dass er ein Gespür  für groovende Bassparts hat. Besonders die afrikanisch angehauchten Gesangseinsätze von Kiedis  machen Laune (E I O I E I A). Mit „Did I Let You Know“ bringen die Chili Peppers noch einen Hit auf die Platte. Diesmal kann auch Klinghoffer mit stimmungsvollem Gitarreneinsatz vollsten überzeugen. Besonders Live ist dieser Song ein Erlebnis!

Mit „Brendons Death Song“ und „Police Station“ sind auch wieder typische Chili Peppers Balladen auf dem Album gelandet. Balladen passen einfach zu den Peppers. Die Gitarrenriffs von Klinghoffer können hier auch überzeugen und erinnern an die alten Zeiten. Außerdem macht sich besonders hier bemerkbar, dass Flea nun vermehrt Songs auf dem Klavier arrangiert. „Brendons Death Song“ war übrigens einer der Indikatoren für Anthony Kiedis, dass das Album ein Erfolg wird. „Schon bei dem ersten Song, den wir zusammen geschrieben haben, dachte ich: Hoppla, Erfolg!“

„I’m With You“ kann aber leider nicht bei den ersten Hörproben überzeugen. Erst nach intensivem Rotieren der Platte konnte der Funken bei mir überspringen. Besonders schade ist,  dass die Hauptfiguren des Albums Kiedis und Flea sind. Chad und Klinghoffer haben eher die Nebenrollen erwischt. Trotz aller Kritik ist „I’m With You“ ein stimmungsvolles Album, welches leider nicht an die alten Alben anschließen kann.

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